Medienmitteilung von GRA und GMS zum Internationalen Tag gegen Rassismus: Rassismus in der Schweiz 2018
21.03.2019

Der neue Rassismusbericht der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und der GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz thematisiert anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus rassistische Vorfälle des Jahres 2018. Zudem beleuchten Experten in ihren Schwerpunktberichten die Themen Racial Profiling, interreligiöser Dialog sowie Diskriminierungserfahrungen aus Minderheitenperspektive. Der ganze Bericht und die Schwerpunktbeiträge sind auf www.rassismus.ch einsehbar.

Im vergangenen Jahr registrierten GRA und GMS in ihrer Chronologie mit 46 Vorfällen etwas mehr rassistische Vorkommnisse als in den Vorjahren, die schweizweit von den Medien aufgenommen wurden. Nicht in diesen Vorfällen enthalten sind allerdings die zahlreichen Fälle, welche nicht unter das eigentliche Medienmonitoring fallen, GRA und GMS aber fast täglich gemeldet werden. Viele dieser Vorfälle betreffen Hate Speech (Websites mit rassistischem Inhalt, Rassismus in Whatsapp-Chats oder auf Social-Media-Profilen wie Facebook, Instagram oder Twitter), aber auch Alltagsrassismus wie Beschimpfungen oder Benachteiligungen bei der Job- und Wohnungssuche.

Die Dunkelziffer von rassistischen Vorfällen in der Schweiz blieb auch im Jahr 2018 hoch. Die wenigsten Zwischenfälle werden den zuständigen Stellen gemeldet und es wird auch selten Anzeige erstattet. Ein thematischer Schwerpunkt lag 2018 somit bei der Sensibilisierung der Schweizer Öffentlichkeit für das Problem Alltagsrassismus. GRA und GMS setzten mit ihrer nationalen Online-Kampagne und der Neuinterpretation des «Schacher Seppli» ein hörbares Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus im Alltag.

Wie die Einschätzung 2018 im Detail aufzeigt und näher erläutert, kam es im Berichtsjahr im Wesentlichen zu verbalem Rassismus im öffentlichen Raum und fremdenfeindlichen Vorfällen, darunter auch Hate Speech von öffentlichen Personen auf ihren Social-Media-Profilen. Es wird gegen Ausländer, Dunkelhäutige, Muslime, Juden sowie Homosexuelle gehetzt.

Die frühzeitige Prävention und Aufklärung an Bildungsinstitutionen, aber auch Zivilcourage sowie klare politische Statements bleiben unabdingbar bei der wirksamen Bekämpfung von Rassismus und
Rassendiskriminierung.

Wichtige Themen bleiben Racial Profiling, interreligiöser Dialog als Rassismusprävention und
Diskriminierungserfahrungen aus Minderheitenperspektive. Ausgewählte Experten haben sich zu diesen Themen geäussert; die Beiträge sind nebst dem jährlichen Überblick über rassistische Zwischenfälle unter folgendem Link zu lesen: www.rassismus.ch

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Vorfall melden

Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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