Über die Kampagne

Die dritte nationale GRA-Kampagne (2005/2006) sollte die Bevölkerung in der Schweiz für Diskriminierung im Alltag sensibilisieren. Unterstützt wurde die Kampagne von Sponsoren aus der Wirtschaft sowie von staatlichen Beiträgen. Mit Plakaten, Anzeigen und Filmen wurde die Bevölkerung zu Zivilcourage in alltäglichen Situationen angeregt. Kinospot und Kurzspots auf E-Boards in Bahnhöfen und Screens an vielen Verkaufspunkten in der ganzen Schweiz riefen das bekannte und beliebte Sendeformat der «Versteckten Kamera» ab, um dann unvermittelt daran zu erinnern, was Menschen im Alltag immer wieder über sich ergehen lassen müssen, weil sie ausgegrenzt werden. Ausserdem entlarvten Plakate und Anzeigen in Form von «Ankreuz-Tests», wie man sie aus populären Zeitschriften kennt, dass man leicht zu diskriminierendem Verhalten neigt, wenn man nicht völlig frei von Vorurteilen ist.

Der Stil der Kampagne sollte die Empfänger:innen mit einbeziehen, indem die Botschaften erst zum Lachen anregten und dann betroffen machten – oder indem sie, wie im Falle der Inserate und Plakate, eigenes Verhalten überprüfbar machten.

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20.11.2024

Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin

Bei der diesjährigen Verleihung des Fischhof-Preises wurden erstmals drei Persönlichkeiten gleichzeitig für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind alt SP-Nationalrat Angelo Barrile, Mitte-Ständerätin Marianne Binder-Keller und Theologin Nicola Neider Ammann. Im Gespräch mit Moderator David Karasek reflektierten sie über ihre Arbeit, ihre Motivation sowie ihre Sorgen und Ängste – doch auch über ihre Hoffnungen, die trotz aller Herausforderungen spürbar waren.  

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger sprach ebenfalls mit David Karasek und fragte selbstkritisch: «Bin ich vielleicht selbst antisemitisch, ohne es zu merken?» Er machte darauf aufmerksam, wie tief Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft verankert sind und wie selten diese Mechanismen hinterfragt werden. Bewegende Laudationen von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, alt SIG-Präsident Herbert Winter und alt Grünen-Nationalrätin Cécile Bühlmann würdigten die Leistungen der Preisträger:innen eindrücklich. 

Der Fischhof-Preis setzt auch 2024 ein starkes Zeichen gegen Diskriminierungen aller Art und bietet ein Gegennarrativ zu den Stimmen, die behaupten, das «Böse» sei unaufhaltsam. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz vergeben den Fischhof-Preis, um denjenigen Personen eine Bühne zu geben, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Inklusion einsetzen.

Eine fotografische Rückschau finden Sie hier.

Foto: Alain Picard

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