Im Tages-Anzeiger erscheint ein Porträt von der Zürcher Stadtratskandidatin Sonja Rueff-Frenkel, welches die Religionszugehörigkeit der Kandidatin in den Vordergrund stellt und zugleich mehrere typische antisemitische Klischees reproduziert, so beispielsweise das uralte Vorurteil, Juden seien alle reich. Zudem vermittelt der Artikel ein rückständiges Bild von Frauen, insbesondere jüdischen Frauen. Bei zahlreichen Leser:innen stösst der Artikel auf Irritation und Kritik. Am Tag der Veröffentlichung entschuldigt sich der Tages-Anzeiger für einzelne Aussagen des Textes. Nach anhaltender Kritik folgt einige Tage später eine klare Stellungnahme der Chefredaktion. Darin entschuldigt sich diese für den ganzen Text und distanziert sich von dem Artikel. Zudem anerkennt die Chefredaktion, dass der veröffentlichte Artikel bestehende Vorurteile gegenüber Minderheiten verstärkt. In der Mitteilung der Chefredaktion heisst es, die eigenen Qualitätsstandards seien nicht eingehalten worden und die internen Kontrollinstanzen hätten versagt.

24.1.2022
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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