Wie Medien berichten, will sich ein junger Zürcher Gemeinderat telefonisch bei der Stadtpolizei über eine Intervention erkundigen, die sich folgendermassen zugetragen hat: Ein Beamter wollte von der Wohnung des grünen Zürcher Gemeinderats im Langstrassen-Quartier aus eine Überwachung im Dealer-Milieu durchführen. Der Gemeinderat selbst war nicht zu Hause, sondern nur seine Mitbewohnerin. Diese gewährte der Polizei keinen Einlass. Als sich der Gemeinderat später bei der Stadtpolizei telefonisch über diesen Vorgang informieren will, äussert sich die Auskunftsperson am Telefon rassistisch: Sie erklärt, dass man an jenem Abend eine Wohnung gesucht habe, um den «Chügeli-Negern» auf die Schliche zu kommen. «Sobald die Dealer die Polizei sehen, schlucken sie die verpackten Drogen runter», zitieren Medien aus dem Telefongespräch. «Deswegen nutzen wir Bars und Restaurants als Überwachungsorte. Ein Polizist sitzt dann im Restaurant und funkt raus, wenn er einen Deal sieht. Da es aber an der Dienerstrasse kaum seriöse Bars oder Restaurants gibt, greifen wir manchmal auf Wohnungen von ehrlichen Bürgern wie Ihnen zurück.» Den Begriff «Chügeli-Neger» wiederholte die Dame am Telefon laut Medienberichten demnach mehrmals. Nachdem die Äusserungen an die Öffentlichkeit gelangt sind, entschuldigt sich die Stadtpolizei Zürich für die rassistischen Äusserungen der Auskunftsperson am Telefon. «Unsere Abklärungen haben ergeben, dass unsere Mitarbeiterin leider in diesem Fall rassistische oder fremdenfeindliche Worte verwendet hat. Wir bedauern das und entschuldigen uns dafür. Das Kommando akzeptiert solche Äusserungen nicht», heisst es in einer Twitter-Antwort an den jungen Grünen-Politiker.

15.11.2019
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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