Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat gemeinsam mit Schweizer Roma-Organisationen Strafanzeige gegen den Bieler Stadtrat und GLP-Grossrat Nathan Güntensperger eingereicht. Güntensperger ist Mitbesitzer des Hostels und Restaurants «Lago Lodge» in Biel, in dessen Nachbarschaft es ein Durchgangsplatz für Roma gibt. In einem Leserbrief im «Bieler Tagblatt» hatte Güntensperger geschrieben, es sei «immer wieder erstaunlich, wie uns Medien und Wissenschaftler erklären wollen, Roma wären doch eigentlich ganz normale Leute wie du und ich». Roma würden lügen, stehlen und vandalieren. «Diese Sachen» würden «nicht von einer Gruppe Roma gemacht, sondern von jeder Gruppe, die wir bisher als Nachbarn haben durften», so Güntensperger weiter. Der Leserbrief war eine Reaktion auf ein Interview im «Bieler Tagblatt» mit einem Zürcher Historiker zur Geschichte der Fahrenden in der Schweiz.
Die GfbV schreibt, mit seinen Aussagen suggeriere Güntensperger, dass Roma nicht «wie du und ich» seien. Er stelle sie als minderwertig dar. Das verstosse gegen gleich drei Absätze des Artikels zur Rassismus-Strafnorm im Schweizerischen Strafgesetzbuch

20.9.2016
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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