Während einer Parlamentsdebatte hat SVP-Gemeinderat Jürg Michel Fahrende diskriminiert, wie Medien berichteten. «Wenn man Zigeuner nicht vom Sehen erkennt, dann spätestens mit der Nase» – so zitierte das «Bieler Tagblatt» den Politiker. Für die Juso Bielingue und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verstiess er damit gegen die Anti-Rassismus-Strafnorm, worauf die beiden Organisationen Anzeige erstattet haben. Die Juso begründen die Anzeige einerseits damit, mit der Aussage Michels würde implizit behauptet, dass Fahrende schlecht röchen. «Diese Formulierung stellte geradezu eine Aufforderung zur Diskriminierung der Fahrenden dar», so die Juso in ihrer Mitteilung.

Ähnlich argumentiert die GfbV: «Mit der Behauptung, dass ‹Zigeuner› stinken, wird eine ganze Gruppe auf rassistische Weise herabgesetzt». Juso und GfbV stören sich zudem am Begriff Zigeuner. Das sei eine «verletzende Fremdbezeichnung», heisst es in der Mitteilung der GfbV. «Im deutschsprachigen Sprachraum ist der Begriff nämlich durch den nationalsozialistischen Völkermord geprägt, dem 500000 Sinti, Roma und Jenische zum Opfer fielen.»

01.7.2016
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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