Die Schweizer Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Juso) posteten auf ihrer Facebook-Seite eine antisemitische Karikatur, mit der sie für die sogenannte Spekulationsstopp-Initiative werben wollten. Die Karikatur zeigte einen Mann mit riesiger Nase, grossen Zähnen, einem schwarzen Hut und Koteletten, die an Schläfenlocken erinnern – der Mann sollte die personifizierte «internationale Finanzlobby» darstellen und erinnerte stark an den stereotypen Juden, wie ihn die Nazis in der antisemitischen Zeitschrift «Der Stürmer» zeichneten.

Kurz nach dem Posting kamen die Negativreaktionen und Protestkommentare, sodass die Juso die Karikatur wieder von ihrer Seite löschte. Später entschuldigte sich die Jungpartei und schrieb: «Wir verstehen, dass die Karikatur durch antisemitische Codes und Stereotype eine Interpretation zulässt, die absolut nicht den Grundwerten der Juso entspricht. Wir möchten uns an dieser Stelle uneingeschränkt für diesen bedauernswerten Fehler entschuldigen und versichern, dass es nicht die Absicht war, Antisemitismus zu reproduzieren.» Die Vizepräsidentin der Partei nannte die Publikation zudem einen «ungewollten Fauxpas».

21.1.2016
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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