Im Kanton Aargau wollten an der sogenannten Dintiker Gmeind insgesamt elf Personen eingebürgert werden: eine Einzelperson sowie zwei Familien. Doch die Dintiker stimmten nur der Einbürgerung der Einzelperson zu – ein deutscher IT-Fachmann, der seit 2002 in der Schweiz lebt. Der Antrag einer russischen Familie scheiterte knapp: Ihr Einbürgerungsgesuch wurde mit 36 Ja- und 39 Nein-Stimmen abgelehnt. Die Mutter (41) und der Vater (45) kamen mit der ältesten Tochter (heute 16) 2001 in die Schweiz, die anderen Töchter (13, 12, 6) wurden hier geboren. Der Vater arbeitet als Autoaufbereiter, die Mutter als Serviceaushilfe. Die älteste Tochter besucht ein Berufswahljahr, die anderen Kinder sind in der Primar- und Bezirksschule. «Die Kinder sprechen akzentfrei Schweizerdeutsch», hält der Gemeinderat in der Vorlage fest. Wie vorgeschrieben wurde das Einbürgerungsgesuch vorgängig im amtlichen Publikationsorgan ausgeschrieben. «Es ist eine Eingabe eingegangen, welche in das Prüfungsverfahren einbezogen wurde», schreibt der Gemeinderat in der Gemeindeversammlungsvorlage. Doch alle Voraussetzungen für eine Einbürgerung seien erfüllt gewesen. Auch bei der zweiten einbürgerungswilligen, albanischstämmigen Familie aus Mazedonien ging im Publikationsverfahren eine Eingabe ein und auch da kam der Gemeinderat zum Schluss, dass nichts gegen eine Einbürgerung spreche. Die Stimmbürger lehnten das Gesuch trotzdem mit 26 Ja- zu 46 Nein-Stimmen klar ab. Der Vater (35) kam 1992 im Rahmen des Familiennachzuges in die Schweiz, sein Vater war schon Ende der 70er-Jahre eingewandert. Der Mann arbeitet heute als Carrosseriespengler in seiner eigenen Firma. Die Mutter (34) lebt seit 2003 in der Schweiz und ist ebenfalls berufstätig. Die Töchter sind 1 und 7 Jahre alt, beide wurden in der Schweiz geboren.

25.11.2015
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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