nde August erschien in einer Ratgeberkolumne verschiedener Zeitungen in der Schweiz ein Beitrag, in dem sich eine Frau über Leistungskürzungen der Sozialhilfe ihres Sohnes beklagte und Rat suchte. Die darauffolgende Antwort des «Ratgebers» wurde aufgrund umstrittener Aussagen heftig kritisiert und hatte zur Folge, dass zwei Diskriminierungsexperten eine Beschwerde beim Schweizer Presserat einreichten, da der Artikel gegen das Diskriminierungsverbot verstosse. Der Artikel begann mit dem Brief der Mutter, in dem sie die Ausgangslage schilderte und wissen wollte, was sie tun kann. Auffallend war dabei, dass im Text zwar keine Rechtschreibe-, jedoch zahlreiche grammatikalische Fehler abgedruckt wurden, wodurch klar wurde, dass die Frau ausländischer Herkunft ist. Der «Ratgeber» unterschied dann in seiner Antwort fortwährend zwischen «euch» und «uns», «hierzulande» und dort, «wo du aufwuchsest» und zuletzt zwischen der Schweiz und «der ärmlichen Beschaulichkeit des heimatlichen Hinterlandes». Weiter führte der Autor aus, dass der Sohn ein «erbarmungswürdiger Eierdieb» und «Dauerdelinquent» und nur dann «potent» sei, wenn es darum gehe, sich «vor Arbeit zu drücken». Schliesslich führte er aus, was das Gesetz «gegenüber Drückebergern wie ihn» vorsehe. Die Beschwerde beim Presserat ist noch hängig.

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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