Mit “Man braucht mehr davon” (On en redemande), kommentiert der Wallliser SVP-Grossrat Jean-Luc Addor über Twitter die Nachricht von einem Mord in einer St. Galler Moschee. Später behauptet er, die Bemerkung sei “ironisch” zu verstehen, als humoristische Bemerkung zu den “unerwünschten Folgen der Immigration”. Der fundamentalistische Zentralrat der Muslime erstattet umgehend Strafazeige gegen Addor, wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm und öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit. Addor hatte bereits in den vergangenen Wochen mehrmals islamophobe Meldungen über Twitter oder Facebook verbreitet. So schrieb er, dass der Islam eine “Schweinerei” sei, unterstützt von “Sauhünden, Verrätern und Kollaborateuren” (“L’islam est uns saloperie soutenue par des salauds traîtres et collabos”). Er verwies damit auf einen gleichlautenden Text der französischen Islamophoben-Site “Riposte Laïque”. Auch behauptete er, “um den Islam zu bekämpfen”, gäbe es nur eine Verteidigungslinie: “Nicht die die Laizität, sondern durch die Bekräftigung unserer christlichen Überzeugungen”. (“Pour combattre l’islam, une seule ligne de défense: pas la laïcité, l’affirmation de nos convictions chrètiennes”).

22.8.2014
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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