Die Zeitung “Sonntag” macht publik, dass SVP-Mitglied Beat Mosimann in seinem Facebook-Auftritt massive rassistische Aussagen. Muslime bezeichnet er als “Schädlinge”, die bekämpft werden müssten. Schwarze sind in seinen Augen “volkswirtschaftlich nutzlos stark pigmentiert”. Seine Forderung: Es brauche einen Schiessbefehl für die Armee. Asylbewerber will er in Internierungslager stecken, bei “1000 Kalorien” täglich. In einem Blogeintrag schreibt er von “geschichtlich bedingten Unterwanderung der Finanzwelt durch die Juden”. Zu den Facebook-FreundInnen von Mosimann zählen viele SVP-Exponenten. Angefragte SVPler behaupten, sie hätten Mosimanns Eintragungen nicht gesehen. Mosimann, der im kommenden Jahr für den Kantonsrat kandidieren wollte, tritt nach der Publikation aus der Partei aus. Eine Woche später macht die Zeitung “Sonntag” publik, dass mehrere Solothurner SVP-Exponenten bereits vor Jahren von einem SVP-Mitglied auf die Einträge Mosimanns hingewiesen worden waren. Sowohl der Kantonalpräsident Heinz Müller wie auch der Kantonsrat Roman Jäggi, sahen jedoch keinen Handlungsbedarf. Tage später kritisieren Müller und Jäggi die kritische Berichterstattung (“Ungleichgewicht bei der Gewichtung von Themen”) und deuten Verständnis an für die Veröffentlichung von diffamierenden Texten: “Was aber passiert wenn man solchen Menschen das letzte Ventil nimmt, ihre Frustration über gewisse Entwicklungen in unserer Gesellschaft loszuwerden?”.

01.7.2012
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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