Vom Twitter-Account des SVP-Mitgliedes, Schulpflegers und Bloggers Alexander Müller wird in der Nacht die folgende Mitteilung versandt: “Vielleicht brauchen wir wieder eine Kristallnacht … diesmal für Moscheen.” Müller schreibt später, dass er “nie ein Kristallnacht gegen Moscheen” gefordert habe. Der Stadtzürcher SVP-Präsident Roger Liebi, erachtet die gemachte Aussage als “Aussschlussgrund”. Ein anderer Parteikollege verteidigt Müller hingegen. Dieser habe sich über einen kürzlich ergangenen Freispruch aufgeregt, nachdem ein Muslim Gewalt gegen Frauen gutgeheissen habe, wenn diese sich dem Mann sexuell verweigern. Die Jungen Grünen kündigen an, bei der Polizei eine Strafanzeige wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm einzureichen. Mitte Dezember 2013 erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Müller. Auf seinem Blog weist dieser die Anklage “in aller Form als grotesk zurück”. Ende Mai 2014 verurteilt das Bezirksgericht Uster den Angeklagten wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu 75 Tagessätzen à 120 Franken, bedingt auf drei Jahre, und zu einer Busse von 1800 Franken, nebst den Verfahrenskosten. Das Zürcher Obergericht bestätigte das Urteil Ende April 2015. Im November 2015 stützte auch das Bundesgericht die Vorinstanz vollumfänglich und sprach den Twitterer der Rassendiskriminierung schuldig.

24.6.2012
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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