Bei einer Grillparty beleidigt ein Rechtsextremer einen Deutschen und eine Frau dunkler Hautfarbe und ihre Kinder. Der Gastgeber weist den Beleidiger vom Fest. Der Weggewiesene verlässt die Gesellschaft mit der Drohung: “Machet euch parat, es goht los.” Er organisiert daraufhin per Telefon mehrere Gleichgesinnte, drei Männer und eine Frau. Die Gruppe fährt zur Party, die Frau steht Schmiere, die vier Angreifer fügen den Opfern Rissquetschwunden zu, ebenso Prellungen und Verstauchungen und Bisswunden, auch verüben sie einigen Sachschaden. Die Polizei verhaftet kurze Zeit später den Haupttäter, dann die weitern Beteiligten. Bei Hausdurchsuchungen findet sie unter anderem Schusswaffen, Munition, Kleber und Armbinden mit Hakenkreuzen sowie Tonträger mit rechtsextremer Musik. Anfang November 2014 verurteilt das Bezirksgericht Zofingen den Haupttäter, der wegen anderer Gewaltvergehen bereits im Strafvollzug sitzt, zu dreissig Monaten Freiheitsentzug unbedingt, die weiteren drei Angreifer zu 19 bzw. 24 Monaten Haft bedingt. Die Richter sprechen die Frau frei wegen der Beteiligung an dieser Attacke, verurteilen sie jedoch wegen Fahren im angetrunkenen Zustand, begangen Monate später. Die Aargauer Kantonspolizei hatte im April 2012 nicht über diese rechtsextremistische Attacke informiert.

6.4.2012
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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