In mehreren Gratiszeitungen der Zehnder Verlagsgruppe veröffentlicht Redaktor Charly Pichler eine Kolumne, überschrieben “Liebe Juden”. Offenbar angeregt durch ein Interview mit dem antisemitischen Tierschützer Erwin Kessler, der ihm gesagt habe, dass man jedes Thema aufgreifen dürfe, “jede Nation abhandeln, jede Ethnie in Frage stellen, aber nie, nie, nie schreiben Sie über Juden, wenn da auch nur im Unterton die aller leiseste Kritik mitschwingt!” Pichler schreibt zuerst: “Juden darf man offenbar nicht Juden nennen, sonst sind sie beleidigt.” Er erweckt dann den Anschein, als ob man die israelische Politik gegen die Palästinenser nicht kritisieren dürfe, um dann weiterzufahren: “Also was heisst koscher, was ist schächten? Ich frage ja nur. Setzen sie nun den Geheimdienst Mossad auf mich an? Und überhaupt: Keiner tut mir was hierzulande, wenn ich hinschreibe, dass die Norweger Wale killen, die Italiener sich an Singvögeln verlustieren, die Franzosen lebenden Fröschen die Schenkel tranchieren, Spanier Stiere töten – etwas Spass muss sein – und Japaner in Delphinblut waten. Aber wehe ich frage, was Halal-Fleisch ist, dann geben sie mich auf den Golan-Höhen zum Abschuss frei.”

22.6.2011
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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