Eine “Blick am Abend”-Reporterin beobachtet in der S-Bahn zwei Knaben, wohl 12jährig. “Zwei beste Freunde unterwegs. Dann, ich weiss nicht warum, kommt der Blonde aufs Thema Ausländer. Das Thema muss auch am Familientisch des Kleinen eines sein. Denn was jetzt folgt, klingt stark nach nachgeplappert. «Und s Schlimmschte isch», sagt er, «die chömed dahii, läbed vo Sozialhilf und wänd nöd schaffe.» Der Freund versucht sich einzumischen, doch der Blonde lässt ihn nicht. «Und schlimmschte isch: Dänn lehreds nöd mal tüütsch. Und weisch, s Schlimmschte isch: die sind alli kriminell.» Der Freund setzt wieder zum Reden an wieder erfolglos. «Und s Schlimmschte isch: Die nehmed eus d Arbet weg! Und: Mer törf nöd mal öppis gäg die säge, suscht isch mer Rassischt.» So gehts weiter, bis ich aussteigen muss. Das wirklich Schlimme ist, denke ich mir beim Aufstehen, dass der beste Freund des Blonden selbst Ausländer ist. Wer weiss, wie lange sie noch Freunde sind?”

24.1.2011
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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