Die Schweizer Demokraten verbreiten für die Kantonsratswahlen ein Flugblatt, überschrieben “So nicht”. Es zeigt eine junge Frau, verschleiert und damit als Muslimin dargestellt. Die Partei bezeichnet sich als “national, umweltbewusst, sozial”. Sie fordert dazu auf, die Faust nicht mehr im Sack zu machen, sondern “Islamisierung und Drittweltisierung” zu stoppen, wie auch ein “schweizerisch geprägtes, weisses Zürich” zu erhalten. Das Flugblatt enthält auch ein Buchstabenrätsel mit der Frage “Es ist auch für sie besser, auf ihrem Kontinent zu bleiben”, als richtige Antwort gilt dabei das diffamierende Wort “Neger”. Die Staatsanwalt prüft, ob das Flugblatt die Rassismus-Strafnorm verletzt. Sie kommt später zum Ergebnis, dass dies nicht zutreffe. Gegenüber Medien erklärt eine Gerichtssprecherin: “Nicht alles, was fremdenfeindlich oder rassistisch oder geschmacklos ist, ist strafbar. Eine Äusserung ist rassistisch und strafrechtlich zu verfolgen, wenn sie die Menschenwürde in grober Weise herabsetzt. Diese Schwelle ist hier nicht überschritten.” Dieser Einschätzung widerspricht Georg Kreis, Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus: “Ein solcher Entscheid ist geradezu eine Ermunterung zur rassistischen Diffamierung von Afrikanern.”

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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