Die Berner Baudirektion lehnt den gemeinderätlichen Rekurs gegen den Bau eines Minaretts ab. Das erste Gesuch war Monate vor der Annahme der Minarettverbotsinitiative bewilligt worden. Nach der Publikation des Entscheides rufen Gegner in einer Facebook-Gruppe zu einer Demonstration gegen den Entscheid auf. Einige Gruppenmitglieder kommentieren den Entscheid teils mit deftigen, teils mit drohenden Ausdrücken. Eine Frau schreibt beispielsweise, wenn das “Spieli” mit dem Minarett so weitergehe, dann könne etwas passieren, in anderen Ländern hättes es “scho lang Toti geh”. Und ein anderer Schreiber schlägt vor, ein totes Schwein zu begraben, damit der Boden für Muslime unrein sei. Ein anderer Nutzer sammelt Unterschriften für eine Petition, in der es unter anderem heisst: “Ein Minarett ist lediglich ein Machtsymbol des Islam und soll Muslimen zeigen dass sie sich auf Islamischen Boden befinden. Die Schweiz ist aber ein Christliches Land und somit sind Minarette hier fehl am Platz.” Nach einem Bericht der “Berner Zeitung” verschwindet der erste Demoaufruf vom Netz, nicht jedoch die anderen Aufrufe. Tage später meldet sich ein zweite Facebook-Gruppe,gegründet von Willi Frommenwiler, Präsident der Autopartei Kanton Bern, und vom Dominic Lüthard, Exponent der PNOS. In ihrem Aufruf schreiben sie: “Das Minarett stellt ein Machtsymbol dar, welches als Gebietseroberung betrachtet werden muss. Also einfach den Volkswillen zu akzeptieren, kommt hier für diese Brüder an der Bützbergstrasse nicht in Frage.”

22.9.2010
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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