Im Bulletin der Menschenrechtsorganisation “augenauf” berichtet ein Leser über seinen Aufenthalt in Zürich an einem schönen Sommertag. Er habe zuerst in einem Café Leute aus seinem Herkunftsland getroffen, danach sei er vom Bellevue Richtung Tiefenbrunnen spaziert und sich in der Nähe des Chinesischen Gartens ans Seeufer gesetzt, um ein Buch zu lesen. “Kaum habe ich zehn Seiten gelesen, werde ich von zwei Polizistinnen angesprochen. Sie fragen nach meinem Ausweis. Sie überprüfen ihn. Danach fordern sie mich auf, den Ort am See zu verlassen, mit der Auflage, während 48 Stunden nicht zurückzukehren. Das kommt einem Aufenthaltsverbot gleich.Ihr Argument lautet, das sei ein «Dealerplatz». Ich erwidere, ich würde meinen Anwalt anrufen und verlange eine schriftliche Begründung für das ausgesprochene Aufenthaltsverbot. Als die Polizistinnen realisieren, dass ich gut Deutsch spreche und mich zu wehren weiss, wiederholen sie ihre «Bitte», ich solle mich nicht ein weiteres Mal in unmittelbarer Nähe des «Dealerplatzes» aufhalten. Darauf erwidere ich: ‘Ich bin ein freier Mensch, ich lebe in einem freien Land, und ich setze mich dorthin, wo ich möchte.’ Die Polizistinnen gehen weg, ohne sich zu verabschieden.”

1.9.2010
Wir helfen

Vorfall melden

Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

Mehr erfahren
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien