Die Gemeindeversammlung lehnt zum dritten Mal das Einbürgerungsgesuch eines behinderten Mannes und seiner Mutter albanischer Herkunft ab. In der Diskussion spricht ein Redner von einem “bitteren Beigeschmack” bei Leuten aus Albanien. Einer ginge ja noch, seien aber drei zusammen, “haben wir das Puff.” Der örtliche SVP-Präsident behauptet, dass die Art wie der Behinderte auftrete, “nicht unserer Kultur” entspreche, und dass er das Gesuch zum dritten Mal stelle, sei “Zwängerei”. Die Redner, die sich gegen die Einbürgerung aussprechen, werden jeweils mit lautem Klatschen verabschiedet. Die Versammlung lehnt beide Einbürgerungen sehr deutlich ab. Gegen die vorangangenen Ablehnungen hatten Mutter und Sohn jeweils Rekurs erhoben und auch Recht erhalten. Die zuständige St. Galler Regierungsrätin stellt zunächst in Aussicht, dass sie allenfalls eine Einbürgerung anordnen werde. Doch Mitte Dezember 2009 lehnt sie die Abstimmungsbeschwerde ab: Die Stimmenden von Oberriet hätten – wenn auch erst im dritten Anlauf – ein Argument in die Diskussion gebracht, dass die Ablehnung ausreichend begründe. Konkret: Er sei lokal ungenügend integriert und sein Auftreten entspräche nicht den Gepflogenheiten. Der Gemeinderat hatte nach der Versammlung diese Kritik noch genauer gefasst. Die Abgelehnten kündigen einen Rekurs an.

27.3.2009
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01.10.2024

Veranstaltungshinweis: «Bist du sicher? Ein Jahr 7. Oktober: Stimmen der Resilienz und Zerrissenheit»

Besuchen Sie die Veranstaltung von feministisch*komplex mit Unterstützung von Tsüri.ch, Maison du Futur und der GRA unter dem Titel «Bist du sicher? Ein Jahr 7. Oktober: Stimmen der Resilienz und Zerrissenheit».

Kommenden Sonntag diskutiert GRA-Geschäftsleiter Philip Bessermann mit Laura Cazés (Herausgeberin von Sicher sind wir nicht geblieben), Do Graff (feministisch*komplex) und Anna Jikhareva (Wochenzeitung) unter der Gesprächsleitung von Simon Jacoby (Tsüri.ch).

Wann? 6. Oktober 2024 ab 16:30 Uhr

Wo? C.F.Meyer-Haus, Alte Landstrasse 170, 8802 Kilchberg

Programm? Moderierte Diskussion und Konzert von Chaibe Balagan

Es sind noch wenige Tickets vorhanden, die Sie hier erwerben können.

In den Worten von feministisch*komplex: «Unsere zweite Veranstaltung lädt euch dazu ein, in einem geschützten Rahmen Solidarität zu erleben und über unsere Verletzungen zu sprechen. Wir möchten einen Raum schaffen, der nicht für Kontroversen gedacht ist, sondern für Reflexion und Verarbeitung – besonders aus feministischer, jüdischer und queerer Perspektive.»

Wer möchte, kommt bereits um 14:45 Uhr zum Bürkliplatz für eine gemeinsame Schifffahrt nach Kilchberg, Abfahrt um 15 Uhr.

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