Kurz nach Mitternacht betreten zwei Jugendliche türkischer Nationalität ein Pub, in dem sich bereits zehn bis fünfzehn Skinheads aufhalten. Die beiden Neuankömmlinge werden von den Rechtsextremisten sofort angepöbelt, so das sie das Lokal sofort wieder verlassen. Rund die Hälfte der Glatzen verfolgt die türkischen Jugendlichen jedoch. Ein 17jähriger wird zusammengeschlagen und erleidet schwere Verletzungen und grösseren Blutverlust. Nur weil das Opfer sofort durch eine Privatperson in ein Spital gefahren wird, kommt der Jugendliche mit dem Leben davon. Sein 15jähriger Kollege kommt mit geringen Verletzungen davon. Anfang Juli 2003 verurteilt das Bezirksgericht drei junge Männer zu 15 Monaten Gefängnis bedingt. Die Täter behaupten, sie hätten sich von “der Szene” distanziert. Eine Minderheit des Gerichtes plädiert für eine längere Strafe. Das Gericht setzt allerdings eine erhöhte Probezeit von vier Jahren an. Dem Hauptopfer spricht es 3000 Franken Schadenersatz und, wie von seinem Anwalt gefordert, 12 000 Franken Genugtuung zu.

16.3.2002
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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