Auf dem Hausdach eines Hauses an der Beuggenstrasse hängt eine Hakenkreuzfahne. Nachbarn alarmieren die Polizei, die Feuerwehr entfernt die Flagge. Später verhaftet die Kantonspolizei einen 16jährigen Skinhead, der Mitglied der Partei National Orientierter Schweizer ist. Bei einer Hausdurchsuchung findet sie weiteres neonazistisches Propagandamaterial. Ende April 2003 spricht das Jugendstrafgericht Basel-Stadt den 17jährigen, der sich noch wegen weiteren Delikten verantworten musste, vom Vorwurf der der Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm frei. Gemäss einer Meldung des rechtsextremistischen Mediendienstes “Freie Stimme” ist der Freispruch folgendermassen begründet: “Der Umstand, dass von Seiten des Gesetzgebers momentan Bestrebungen im Gange sind, das Zeigen und Tragen von Kennzeichen mit rassendiskriminierender Bedeutung in der Öffentlichkeit – wie z.B. eine Hakenkreuzfahne – unter Strafe zu stellen (vgl. S. 18 der Botschaft zum Bundesgesetz über Massnahmen gegen Rassismus, Hooliganismus und Gewaltpropaganda vom 26. Juni 2002), macht deutlich, dass sich X. allein mit dem Hissen einer Hakenkreuzfahne nach geltendem Recht noch nicht strafbar gemacht hat, da der Gesetzestext von Art. 261 bis StGB diesbezüglich eine vom Richter nicht zu schliessende Lücke aufweist.”

7.3.2002
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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