Bei verschiedenen Diskussionsveranstaltungen um die SVP-Asylinitiative äussern sich Initiative-BefürworterInnen wiederholt rassistisch. So berichtet die Basler Zeitung (7. November) über eine Podiumsdiskussion in Basel: “Den Hinweis von Gysin (Remo Gysin, SP-Nationalrat) schliesslich, die Schweizer Behörden hätten bei einer Ausschaffung durch brutales Vorgehen auch schon den Tod eines abgewiesenen Asylbewerbers verursacht, quittiert ein Teil der Versammlung mit offenem Lachen.” Und der Tages-Anzeiger (11. November) berichtet über eine SVP-Veranstaltung in Cham: “‘Abfahre mit dene!’, rufen die Ersten, ‘internieren!’ und sie klatschen, wenn vom Podium Sätze fallen wie: Dem Paradies Schweiz die Attraktivität nehmen. ‘Falsche’ und ‘renitente’ Flüchtlinge hart anfassen. Gefängnisse dürften nicht wie Hotelbetriebe sein. ‘Wasser und Brot reicht und ein Dach über den Kopf’, ruft SVP-Nationalrat Bruno Zuppiger – das fällt hier auf fruchtbaren Boden, und der Zusatz aus dem Publikum: ‘Me chan ine ja gliich e Suppe gää‘, erntet Lacher.” Und auch: “Es fällt das Wort Angst. Das Wort Kriminalität. Gewalt. Drogen. Und natürlich präzisieren sie. Nicht jeder ‘Jugo‘ sei so, aber – die Angst, in der Nacht alleine unterwegs zu sein. Oder die Befürchtung, dass das eigene Mädchen in der Schule bald das einzige Schweizer Kind sei. Oder dass der Asylbewerber mehr Recht hat als der Schweizer, dass …”

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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