Die Thurgauer Kantonspolizei veröffentlicht eine Medienmitteilung über zwei Einbrecher aus der Türkei bzw. dem ehemaligen Jugoslawien, welche in Milchkästen deponierte Schlüssel behändigten und damit in Wohnungen eindrangen. Die Täter hätten, so die Medienmitteilung der Thurgauer Kantonspolizei, die Abwesenheit der Bewohner “auf ihre angeborene Art” ausgenutzt hätten. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA bestätigt ein Polizeisprecher, dass es sich bei dieser rassistischen Qualififizierung “nicht um ein Versehen” handle. In einer späteren Medienmitteilung bedauert die Kantonspolizei die “objektiv rassistische Verlautbarung”. Ebenso der zuständige Regierungsrat. Hanspeter Tschannen, vom Schweizer Bürgervotum, hingegen behauptet, das Comminiqué sei “nicht rassistisch” und die Haltung des Regierungsrates unverständlich: “Nicht das Image und die Glaubwürdigkeit der Polizei ist gefährdet, sondern die Glaubwürdigkeit der Regierung, wenn diese bei der ausgewiesenen hohen Ausländerkriminalität sich durch Nachrichtenagenturen die Agenda diktieren lässt und offensichtlich, bevor sie seriöse Abklärungen trifft, sich gegen die eigenen Sicherheitsorgane und auf die Seite der Verbrecher stellt! Die Meinungsfreiheit muss auch für Staatsbürger bei der Polizei gelten”. Anfang November 2001 erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Verfasser. Das Bezirksgericht Weinfelden spricht den Kantonspolizisten Anfang Mai 2002 frei, da dieser zu Recht – gemäss den polizeiinternen Weisungen – davon ausgegangen sei, dass der Kommando-Pikettoffizier für die Verbreitung der Mitteilung verantwortlich sei.

7.1.2001
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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