Ein israelischer Tourist, an seiner Kippa als Jude erkennbar, wird von einem 51jährigen Schweizer mit einem langen Messer von hinten niedergestochen. Der Täter flieht vorerst, stellt sich aber kurze Zeit später der Polizei. Das Opfer ist nach einer Notoperation bald ausser Lebensgefahr. Gemäss Polizeiangaben gibt der Täter in der Einvernahme zu, dass er sein Opfer wegen seiner Religionsgehörigkeit ausgewählt habe und damit ein Zeichen habe setzen wollen. Anlässlich der Verhandlung vor dem Bezirksgericht Zürich wird bekannt, dass der Attentäter zuerst einen Anschlag auf Sigi Feigel plante und rund eine Stunde vor dessen Kanzlei vergeblich wartete. Als Feigel nicht erschien, suchte er sich ein anderes Opfer. Gemäss Anklageschrift fühlte der Täter sich von einer Gruppe Schweizer Juden im Auftrag der amerikanischen Regierung bedroht und verfolgt.
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10
Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.
Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.
Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.