Vor der Deutschen Botschaft demonstriert eine Gruppe von Jungnazis, meist Skinheads, aus Anlass des Todestages von Rudolf Hess. Am Vortag hatte das Infotelefon Karlsruhe «alle nationalen Aktivisten» zum Aufmarsch ins Bodenseegebiet aufgerufen. Rund fünfzig Skinheads trafen sich dann auf einem Parkplatz in Wiedlisbach bei Wangen. Von dort fuhren die Demonstranten vor die deutsche Botschaft in Bern. Ohne Beachtung durch die Öffentlichkeit hielt ein Redner eine kurze Rede. «Es waren höchstens dreissig Neonazis und nach einer halben Stunde war alles vorbei», berichtete die Pressesprecherin der deutschen Botschaft gegenüber Medienschaffenden. In der Ausgabe vom November 1999 schreibt die deutsche neonazistische Zeitschrift „Zentralorgan“: Es sei „über 100 Kameraden“ gelungen, „am Sonnabendvormittag die Stadt Bern zu erreichen und sich zu formieren.“ Die Rede vor der Botschaft habe Friedhelm Busse, ehemaliger Bundesvorsitzende der inzwischen verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) gehalten. „Wir bedanken uns bei der Schweizer Polizei für ihr vorbildliches Verhalten, uns mit dem ‚Kühnen-Gruss‘ zu verabschieden. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!“

14.8.1999
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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