Die Stimmenden lehnen das Einbürgerungsgesuch einer Familie jugoslawischer Herkunft deutlich ab. Das St. Galler Tagblatt kommentiert: «Nach einem Nein im letzten November zu einem Gesuch zweier Schwestern türkischer Herkunft – sie sind dann später auf dem Weg über die erleichterte Einbürgerung doch noch Schweizerinnen geworden ist nun am zurückliegenden Wochenende einer Familie aus Ex-Jugoslawien das gleiche Schicksal beschieden gewesen. Und dies in noch deutlicherem Ausmass als im letzten November. Im Vorfeld auch dieser Abstimmung hatte sich – ausser wohl an den Stammtischen – keine einzige Stimme gegen die Einbürgerung erhoben, es gab kein Inserat und keinen Leserbrief dagegen. Und die öffentliche Versammlung, an der Gelegenheit bestanden hätte, Familie Stevanovic persönlich kennen zu lernen, blieb praktisch unbeachtet. Für eine Gemeinde, in deren Industriebetrieben zu einem nicht unwesentlichen Teil Menschen ausländischer Herkunft beschäftigt sind und so mithelfen, den Wohlstand zu begründen, ist ein solches Verhalten des Souveräns schwer verständlich. Das Nein vom vergangenen Wochenende kommt einem weiteren Nein aus dem Hinterhalt gleich.»

24.10.1999
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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