Rund fünfzehn Skinheads attackieren kurz vor elf Uhr nachts beim Bahnhof Stadelhofen eine Gruppe von Punks. Die Angreifer schlagen zwei Opfer krankenhausreif, ein 17jähriger Punker erleidet einen Schädelbruch, eine gleichaltrige Frau kann das Spital nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Die Polizei kann noch am gleichen Abend die beiden Haupttäter festnehmen. Mitte Januar 2001 verurteilt das Bezirksgericht Zürich einen der beiden Angreifer zu 18 Monaten Gefängnis bedingt auf vier Jahre und folgt damit den Antrag des Bezirksanwaltes. Bei der mündlichen Urteilsbegründung macht der Gerichtspräsident deutlich, dass auch eine höhere, das heisst unbedingte Gefängnisstrafe in Betracht gekommen wäre. Der Skinhead habe „erschreckend brutal“ gehandelt. Mitte November 2001 urteilt das Obergericht Zürich über den zweiten Angreifer, der unbestrittenermassen dem 17jährigen mit einem Schlagring den Schädelbruch zugefügt hat. Der Angeklagte beteuert, sich geläutert zu haben. Das Urteil: Zwei Jahre Gefängnis, aufgeschoben zu Gunsten einer ambulanten Therapie.

20.8.1999
Wir helfen

Vorfall melden

Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

Mehr erfahren
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien