Im Mitteilungsblatt des Personalverbandes der Genfer veröffentlicht der Polizist Christian Antonietti ein «Mot du Comité» (Wort des Vorstandes), in dem er behauptet, die «albanische Mafia» habe «unser Land» als «Insel des Reichtums» entdeckt. «Bürger aus den ehemaligen Sowjetrepubliken» würden als «echte Professionelle unsere Kaufhäuser» ausrauben. «Unsere Häuser und Wohnungen» seien Zielscheiben von Fahrenden, «die nicht weit von unseren Grenzen lagern». Und dann würden «wir» noch «überflutet von afrikanischen Kokainhändlern» und «unsere Drogenabhängigen, verführt durch das Angebot», würden handeln «wie Läuse auf fettem Haar». Die Licra interveniert mit einem Brief bei den Justiz- und Polizeibehörden. Der Polizeidirektor Gérard Ramseyer behauptet daraufhin, im Bulletin werde von Fakten gesprochen, der Autor müsse sich «allenfalls» den Vorwurf gefallen lassen, er drückte sich «gelinde gesagt ungeschickt» aus.

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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