Eine Schweizerin kolumbianischer Herkunft wird zum wiederholten Male auf der Strasse von Polizisten kontrolliert. Sie fragt zuerst, warum immer sie kontrolliert werde. Dann zeigt sie, wie auch ihr inzwischen hinzugetretener Ehemann, ihre Identitätskarte. Ein Polizist habe sie, so berichtet sie später, gefragt, warum sie Genf nicht verlasse. Auch hätten sie die Polizisten durchgehend geduzt. Auf dem Weg zum Posten wird der Frau von einem Polizisten gewaltsam ein Sack aus der Faust gerissen, so dass die Frau Quetschungen erleidet. Die Frau wollte den Sack auf dem Posten nur einer Person zeigen, nicht aber in Gegenwart von fünf Polizisten öffnen. Die Frau muss ärztlich behandelt werden, sie muss sich nackt ausziehen und wird dann noch erkennungsdienstlich behandelt. Nach sechs Stunden wird sie entlassen. Der Polizeisprecher begründet die Personenkontrolle mit pauschalisierenden Aussagen, die Zahl der Entreissdiebstähle sei gestiegen und die Polizei hätte «Probleme mit Lateinamerikanern».

16.7.1997
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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