Im «Sonntagsblick» berichtet der Journalist Frank A. Meyer wie er unlängst am Zürcher Limmatquai in ein Tram stieg. «Mit mir steigt ein junger Mann ein, in dunklem Anzug, weissem Hemd und schwarzem Hut – ein Schweizer jüdisch-orthodoxer Kultur. (…) Kaum ist das Tram angefahren gellt eine Stimme über die Fahrgäste hin: ‘Jude! Mach, dass du wegkommst. Du hast hier nichts zu suchen. Solche wie dich brauchen wir nicht.’» Meyer fordert den Angreifer auf, aufzuhören. Der Beschimpfer brüllt zurück: «Was fällt dir ein. Diese Juden plündern unser Land aus. Ich bin Schweizer. Ich muss für jeden Franken arbeiten. Wenn dir nicht passt, was ich hier sage, kannst du ja auswandern.» Wochen später erklärt Frank A. Meyer gegenüber dem «Israelitischen Wochenblatt»: «Ich bekomme Todesdrohungen, auch Beschimpfungen schlimmster Art, nicht mehr unbedingt anonym, denn solche Dinge wagt man jetzt anscheinend wieder offen zu sagen. Es herrscht im faschistoiden Sumpf das Gefühl, in der etablierten Politik einen Schutzpatron zu haben.»

13.7.1997
Wir helfen

Vorfall melden

Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

Mehr erfahren
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien