Der Antirassismustreff dokumentiert sieben Angriffe auf Schwarze innerhalb weniger Wochen, unter anderem wurde eine dunkelhäutige Frau, sowie ein Tamile und ein Mann mit Rastafrisur verprügelt. Die Täter gehören mutmasslich der Skinheads-Szene an. Verschiedene Opfer berichten, dass man ihre Klagen bei der Polizei abgewimmelt habe, teils auch Verständnis für die Täter gezeigt habe: «Sie müssen schon verstehen, es gibt halt schon viele Schwarze in St. Gallen.» Der African-Glub St.Gallen verteilt ein Flugblatt: «Wer schützt uns? Wer schützt unsere Kinder?». In jenen Wochen beschweren sich Schwarze auch über die rassistische Polizei. «Wer sich als Schwarzer in die Nähe des Bahnhofs wagte, wurde regelmässig an die Wand gestellt und dann durchsucht», berichtet ein dunkelhäutiger Belgier. Schwarze Asylbewerber, die nicht in St. Gallen wohnten, habe die Polizei zum Bahnhof gebracht und sie aufgefordert, die Stadt zu verlassen. In einem Fernsehinterview bestätigt ein Polizeisprecher die häufigen Personenkontrollen und begründet sie mit dem Auftauchen einzelner Schwarzafrikaner in der Kokain-Szene. Offenbar genügt der St. Galler Polizei die schwarze Hautfarbe als hinreichender Tatverdacht. Später äussert sich Kripo-Chef Bruno Fehr befriedigt über die Abschreckungsstrategie.

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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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