Wenige Tage vor dem 1. August 1997 schmieren Unbekannte auf einer Strasse ein grosses Schweizerkreuz, dazu ein Keltenkreuz, das Skinzeichen für die Vorherrschaft der weissen Rasse. Über dem Schweizerkreuz steht «Sei stolz!», darunter «Scheiss-Juden» und «Scheiss-Jugos». Unterschrieben sind die Schmierereien mit «Skinheads». Die Littauer Gemeindebehörden reichen zwar Strafanzeige wegen Sachbeschädigung ein, lassen aber die Inschriften nicht entfernen. Nach der Einreichung einer dringlichen Interpellation eines SP-Gemeindeparlamentariers erklärt Hans Putschert (CVP), Sozialvorsteher der Gemeinde Littau: «Wir müssen leben damit. Verschiedene politische Meinungen werden immer nebeneinander existieren.» Einge Tage später wiederholt Putschert seine verharmlosende Einschätzung, das Ganze sei ein 1.-August-Scherz: «Da hat einer Freude gehabt. Statt Raketen abzuschiessen.» Monate später schmieren Unbekannte an der gleichen Stelle nochmals ein Schweizerkreuz und darüber «Sei stolz», später auch nochmals «Scheissjuden».

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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