Anlässlich einer «Arena»-Diskussion erklärt der Bieler Jürg Scherrer, Nationalrat der Freiheitspartei, Tamilen und Jugoslawen könnten nicht mit Bielern oder Zürchern verglichen werden, denn sie seien bedeutend krimineller. «Arena»-Diskussionsteilnehmerinnen wie Angeline Fankhauser oder Cécile Bühlmann bezeichnen Scherrer als «geistigen Brandstifter». Eine Privatperson aus dem Kanton Bern reicht gegen Scherrer eine Strafklage wegen Widerhandlung gegen das Antirassismus-Gesetz ein. Im April 1996 beantragt die zuständige Zürcher Bezirksanwältin die Aufhebung der parlamentarischen Immunität Scherrers. Anfang Juli 1996 beantragt die Rechtskommission des Nationalrates einstimmig bei sieben Enthaltungen, die Immunität nicht aufzuheben. Scherrer habe seine Äusserungen als Parlamentsmitglied und nicht als Privatperson gemacht. In der Herbstsession 1996 bestätigt der Nationalrat stillschweigend einen Entscheid seiner vorberatenden Kommission und hebt Scherrers parlamentarische Immunität nicht auf. Die Kommission war zum Schluss gekommen, dass «ein Straftatbestand nicht gegeben scheint».

25.8.1995
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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