Kurz vor Mitternacht schlägt ein auf dem Hirschenplatz herumstehender Skinhead einen Passanten so zusammen, dass er von der ausrückenden Polizei sofort in Spitalpflege verbracht werden muss. Aufgrund von Hinweisen hält die Polizei einen Tatverdächtigen, einen 18-jährigen deutschen Staatsangehörigen, fest. Tage später verhaftet die Polizei den mutmasslichen Haupttäter. Die Jugendanwaltschaft Uster verurteilt im August 1995 einen Automechaniker-Lehrling aus Fehraltdorf ZH im August 1995 zu 14 Tagen Sozialdienst, der bei den Ausschreitungen auf dem Hirschenplatz dabei war (Landfriedensbruch). Er wird auch wegen Sachbeschädigung und Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm verurteilt, da er an seinem früheren Wohnort Uster den Spruch «Wir kriegen euch alle, ihr ScheiSSkanaken» auf eine Bank bei einer Bushaltestelle geschmiert hatte. Soweit bekannt, handelt es sich um die erste rechtskräftige Verurteilung aufgrund der Rassismus-Strafnorm. Im November 1997 werden ein weiterer Skinhead als Täter und ein dritter als Gehilfe vom Bezirksgericht Zürich verurteilt. Beide hatten sich wegen einer Vielzahl einschlägiger Taten zu verantworten. Sie werden zu vier Jahren Zuchthaus beziehungsweise zu Arbeitserziehung verurteilt.

22.4.1995
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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