A.S., ein Asylbewerber aus Kosovo, erstattet im Februar 1996 Strafanzeige gegen Tessiner Polizeibeamte. Er berichtet, dass er am Morgen des 22. Dezember 1995 wegen des Vorwurfes ‘Schuhdiebstahl’ verhaftet worden sei. Auf dem Polizeiposten Lugano sei er von vier Polizisten misshandelt und beschimpft, auch sei ihm der verlangte Kontakt mit einem Anwalt nicht gewährt worden. (Die Tessiner Strafprozessordnung sieht die Möglichkeit eines sofortigen Zuganges zu einem Anwalt ausdrücklich vor.) Er berichtet weiter, dass er aufgefordert worden sei, ein italienisch geschriebenes Dokument zu unterschreiben. Er habe sich geweigert, da er den Inhalt nicht verstanden habe, daraufhin sei er wieder geschlagen worden. Daraufhin habe er unterschrieben. Am folgenden Morgen wird A.S. aus der Polizeihaft entlassen. Vier Tage später konsultiert A.S einen Arzt, der schwere Quetschungen am Unterschenkel, sowie Quetschungen und Schwellungen am rechten Arm sowie schwere Verletzungen am rechten Auge feststellt. Die Augenverletzungen machen weitere ärztliche Behandlungen notwendig. Einige Wochen später erhält A.S. eine Bestätigung des Bundesamtes für Flüchtlinge, dass er sein Asylgesuch zurückgezogen habe. Angeblich soll er den Rückzug auf dem Polizeiposten unterschrieben haben.

22-23.12.1995
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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