n der Juli-Nummer des Skin-Zines «Mjölnir», dem Organ der Hammer-Skinheads der Westschweiz, steht ein als fingiertes Inserat, das den Holocaust leugnet: «Seien Sie nicht weiter Sklave eines Hungerlohnes, werden Sie Überlebender der nationalsozialistischen Vernichtungslager». Ein Kurs an der «Hochschule für die Überlebenden von Oranienburg, Chelmno und Sachsenhausen» – im Französischen abgekürzt als «E.S.C.R.O.C.S» (Gauner) – lehre das «Fälschen von Dokumenten» und zeige, wie man «jedermann» zum «Nazi-Kriegsverbrecher» machen könne. Nachdem das Nachrichtenmagazin «Facts» Ende November 1995 den Inhalt öffentlich gemacht hat, eröffnet der Neuenburger Staatsanwalt und FDP-Ständerat Thierry Béquin ein Strafverfahren wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm. Der Untersuchungsrichter weitet das Verfahren auf weitere Passagen aus. Einer der beiden angeklagten Redaktoren hatte vom «Ungeziefer» («vermine») geschrieben, das an Europa nage, dies weil das «internationale Judentum dem weissen Mann» den «melting pot» aufzwingen wolle. Ende Juni 1996 verurteilt der Polizeirichter von Neuenburg die beiden Skins wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm zu 20 Tagen Gefängnis bedingt.

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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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