An der Landsgemeinde erklärt der Stanser Anwalt Kurt Zwyssig: Wenn ein Kandidat des oppositionellen Demokratischen Nidwalden in die Regierung gewählt werde, habe der Kanton «in zwanzig Jahren einen Schwarzen als Landammann, wie die in Bulle». Der Redner wird ausgepfiffen. Ein Vertreter des Regierungsrates tadelt die empörten Anwesenden. Tags darauf entschuldigt sich Zwyssig bei den lokalen Medien für seinen rassistischen Ausfall, und auch die Kantonsregierung kritisiert den Anwalt, der in Nidwalden die Nagra vertritt. Emil Kowalski, Mitglied der Nagra-Geschäftsleitung, meint: «Wer sich solche Entgleisungen leistet und sich zu solch unqualifizierten Bemerkungen hinreissen lässt wie Herr Zwyssig, ist politisch untragbar.»
Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10
Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.
Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.
Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.