Eine bislang nicht bekannte «Neo-Faschistische Front (N.F.F.)» lädt zur «2. Glatzen-Party». Das Flugblatt verspricht: «Linke, Kanacken und anderes Gesocks wird es, nur zur Information, in der Nähe genügend vorhanden haben». Anstatt wie angekündigt nach Bümpliz zu fahren, begeben sich gegen Abend rund 20 Skinheads – andere sind früher in Autos weggefahren – auf Beizentour in die Berner Innenstadt und anschliessend an einen Fussballmatch ins Wankdorf-Stadion. Danach marschieren sie, Passantinnen und Passanten anpöbelnd, zum Hauptbahnhof. Um 22 Uhr 45 stehen sie rund hundert Personen der Antifaschistischen Aktion Bern und von Jugendgruppen, die zum Teil mit Stöcken ausgerüstet sind, gegenüber. Diese wollen verhindern, dass sich wiederholt, was nach einer ähnlichen Zusammenkunft früher geschehen ist: dass nämlich wieder Asylsuchende angegriffen werden. Aus kleineren Scharmützeln entwickelt sich, nachdem die Polizei eingreift, eine Massenschlägerei. Zwei der Skinheads werden mit Messern verletzt – einer aus Lausanne am Kopf und einer aus Deutschland durch einen Lungenstich. Vier Personen der Gegenseite werden von einem Polizeihund gebissen. Die Polizei nimmt vier deutsche Skinheads vorübergehend fest und erstattet keine Anzeige.

16.4.1994
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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