Zwei Asylsuchenden, einem Kongolesen und einem Zairer, verwehrt der Bademeister den Zutritt zum Hallenbad mit der Begründung, dass heute Dienstag sei. Er beruft sich auf eine Abmachung mit der Leitung des Durchgangszentrums für Flüchtlinge: «Asylanten dürfen nur am Donnerstagnachmittag ins Hallenbad», sagt er gegenüber dem «Tages-Anzeiger», «und nur in Begleitung von Betreuungspersonen». Weiter meint er: «Ich bin nicht Rassist, sondern Schweizer.» Rassismus sei, «wenn sich ein Schweizer nicht mehr aufführen darf, wie er will. Und wenn wir uns immer den anderen anpassen müssen.» Nach Protesten aus der Bevölkerung bedauert die Hallenbad-Kommission den Vorfall und entschuldigt sich bei den Betroffenen. Es bestünden im Reglement der Hallenbadkommission keine diskriminierenden Einschränkungen. Der Bademeister habe die Vereinbarung mit der Leitung des Durchgangszentrums falsch interpretiert, wonach «seit einigen Vorfällen im Bad mit Belästigung von Frauen und beinahe Ertrinkens zweier Asylbewerber diese in Begleitung eines Betreuers das Bad gruppenweise besuchen» müssten, heisst es im Communiqué vom 2. August. «Einzelne Badegäste werden unbesehen ihrer Hautfarbe bei Bezahlung des Eintritts und bei Einhaltung der Badeordnung zugelassen.» Am 5. August teilt der Gemeinderat mit, der Bademeister habe entsprechend der Vereinbarung mit dem Durchgangszentrum gehandelt, die «in der Tat» so abgefasst sei, «dass die Asylbewerber des Durchgangszentrums das Hallenbad in der Regel nur in Gruppen und in Begleitung einer Betreuungsperson besuchen dürfen». Die Behörde setzt diese Vereinbarung mit sofortiger Wirkung ausser Kraft und stellt sicher, «dass im Hallenbad Bauma für alle Besucher die gleiche Besuchsordnung gilt».

27.7.1993
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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