Die Chronologie «Rassismus in der Schweiz» erfasst seit 1992 alle öffentlich gewordenen Vorfälle, die auf rassistische oder fremdenfeindliche Motivationen zurückgehen (sog. Medienmonitoring). Sie dokumentiert auch öffentliche Äusserungen, die offensichtlich rassistisch oder fremdenfeindlich sind, auch wenn sie nicht unter den Geltungsbereich der Diskriminierungsstrafnorm (Art. 261bis StGB) fallen. Die einzelnen Vorfälle werden in den untenstehenden Kategorien erfasst.
Chronologie
118Fälle
12.10.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Wattwil SG
Seit mehreren Tag stehen bei der Baustelle des Campus‘ Wattwil ausländer:innenfeindliche und islamfeindliche Hassbotschaften geschrieben.
10.10.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Lancy GE
Erneut werden antisemitische Graffitis in Lancy entdeckt, was die Stadt zu rechtlichen Schritten veranlasst und Forderungen nach klarer Verurteilung und politischen Maßnahmen weckt.
28.9.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Online
Ein Schweizer Kinderkleidungslabel veröffentlicht eine Fotokampagne und erntet rassistische Kommentare, weil das Kindermodel schwarz ist.
24.9.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Eine SP-Politikerin äussert sich auf ihrem Blog und im Zusammenhang mit den Pager-Explosionen antisemitisch.
24.9.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Biel
Alkoholisierte Fussballfans beleidigen Fahrgäste in einem Zug zwischen Biel und Basel mit rassistischen Äusserungen.
17.9.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Genf
Die Studentenvereinigung der Universität Genf verteilt Agenden mit «propalästinischen Inhalten». Das Rektorat der Universität verbietet deren Verbreitung, da die darin enthaltenen Aussagen sehr kontrovers seien.
16.9.2024
Propagandaaktionen
Zürich ZH
Unbekannte verteilen an Schweizer Universitäten fremdenfeindliche Flyer mit dem Slogan «Foreigners fuck off!». Die Flugblätter werden später auch an Studierende der ETH verschickt, die extra fürs Studium aus dem Ausland gekommen sind.
16.9.2024
Verbale Diskriminierung im öffentlichen Raum
Horw LU
An der Schnupf-WM werden unzählige sexistische und rassistische Sprüche geäussert.
15.9.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Die Schweizer Gaza-Aktivistin äussert sich weiterhin israelfeindlich und antisemitisch: «Bitte, Iran, löscht das Land ganz aus».
13.9.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Bern/Zürich
Der Gründer der Bewegung Mass-Voll twittert im Rahmen des Ameti-Falls gegen Ameti und ruft zu ihrer «Deportation» auf. Wegen Rassendiskriminierung und übler Nachrede wird er in der Folge angezeigt.
12.9.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Nesslau
In einem Postauto beschimpft eine Schweizerin eine junge Mitfahrerin chinesischer Abstammung mit rassistischen Aussagen und tritt ihr ins Schienbein. Die Täterin wird angezeigt.
12.9.2024
Propagandaaktionen
Deutschschweiz
In der Deutschschweiz werden rassistische Flyer in Briefkästen mit ausländisch klingenden Namen platziert.
12.9.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Genf
Das französische Konsulat in Genf wurde mit Hakenkreuzen besprayt.
12.9.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Zürich
In der Roten Fabrik sind T-Shirt im Umlauf mit der Aufschrift «There is only one solution – Intifada Revolution».
06.9.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Wallis
Ein 11-jähriger Junge postet rassistische Beiträge und steht nun unter Terrorverdacht.
06.9.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Basel
Unbekannte Personen legen einen abgetrennten Schweinekopf vor der Basler Moschee des Albanischen Kulturvereins Paqja.
02.9.2024
Propagandaaktionen
Luzern
Die Junge Tat stört die Luzerner Pride mit anti-queeren Bannern, auf welchen zwei Piktogramme einer Frau und eines Mannes zu sehen sind. Daneben geschrieben steht: «#nurzwei».
02.9.2024
Propagandaaktionen
Zürich
Es landen Flyer des Egerkingen Komitees in den Briefkästen des Kreis 3 der Stadt Zürich, die gegen Asylsuchende hetzen: «Gratis-Studium für Islamisten» titelt das Flugblatt und setzt dem Text ein blutiges Messer daneben.
25.8.2024
Verbale Diskriminierung im öffentlichen Raum
Zürich
Ein SVP Politiker äussert sich in einem Fernsehbeitrag fremdenfeindlich: «Menschen aus Afrika haben hier einfach nichts verloren».
25.8.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Davos
In Davos wird ein 19-jähriger jüdisch-orthodoxer Feriengast von zwei Männern angegriffen und angespuckt, dabei sollen sie «Free Palestine» gerufen haben.
24.8.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Luzern
Ein 24-jähriger Luzerner steigt in die 1. Klasse eines SBB-Zuges ein und wird von einem Mann aufgrund der Hautfarbe darauf hingewiesen, dass er hier ein 1. Klasse-Ticket benötige.
21.8.2024
Propagandaaktionen
Kreuzlingen
Nachdem am 11. August in einem Park in Kreuzlingen ein sexueller Übergriff statt gefunden hat, hängt die Junge Tat Plakate im Park auf, auf welchen sie die Spaziergänger:innen über «migrantische Gewalt» informiert. Die Stadt Kreuzlingen hat alle Plakate und Flyer bereits abgehängt und prüft derzeit eine Anzeige gegen die Beteiligten.
20.8.2024
Behördendiskriminierung
Ganze Schweiz
Junge Ausländer:innen bezahlen bis zu 74% mehr für die Autoversicherung – junge, männliche Lenker aus dem Kosovo bezahlen am meisten. Die Versicherungen rechtfertigen dies mithilfe von Statistiken.
19.8.2024
Behördendiskriminierung
Zürich
Die Absage des Alba-Festivals 2021 zwei Tage vor Durchführung wurde vom Zürcher Verwaltungsgericht als diskriminierend verurteilt.
14.8.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Oberburg BE
Während eines 1. August-Essens wird ein lesbisches Paar über den Gartenzaun mit Eiern beworfen. Seit gut fünf Jahren wird das Paar aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung immer wieder von einer Gruppe von etwa 25 Jugendlichen attackiert.
11.8.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Eine Frau aus der Region Aarau hat auf Tiktok in einem Live Stream zwei Männer mit ihren Kommentaren diskriminiert. Die beiden Männer haben die Frau wegen übler Nachrede angezeigt und Recht erhalten.
11.8.2024
Gewaltakte
Zürich
Ein psychisch verwirrter 32-jähriger Mann giesst Benzin vor den Eingang einer Zürcher Synagoge. Sicherheitsleute verhindern die Brandschiftung rechtzeitig.
9.8.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Online
Eine Schweizer Gaza-Helferin und -Aktivistin bedroht eine jüdische Frau und ihre Familie online mit der Aussage: «Der Widerstand Palästinas ist informiert über dich. They will get you». Die bedrohte Person hat Anzeige erstattet.
08.8.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Aarau
Eine SVP-Politikerin postet einen Tweet, worin sie die neue Pride-Ausgabe im Aargau als «Parasit» betitelt und sich damit nationalsozialistischer Rhetorik bedient. Die Politikerin hat den Tweet unterdessen wieder gelöscht. Die Wortwahl sei ein Versehen gewesen.
08.8.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Ein Primarschullehrer äussert sich gegenüber seiner Schüler:innen immer wieder rassistisch und sexistisch. Die Vorfälle wurden der Schulleitung gemeldet. Die Schulleitung wie auch der Kanton bemühen sich um angemessene Konsequenzen.
06.8.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Basel
Fans des Fussballclubs Basel haben am Basler Bahnhof einen Mann angegriffen, der eine Jacke eines Gegnerclubs getragen hat. Dabei sollen laut Zeugenaussagen auf Instagram auch rassistische Bemerkungen wie zum Beispiel das N-Wort gefallen sein.
31.7.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Zürich
Die Revolutionäre Jugend Zürich (RJZ) sprayt antiisraelische Graffiti und Hamas-Symbolik an die Wand beim Flussbades Oberer Letten. Sprayereien sind an dieser Wand ist ausdrücklich erlaubt. Die Stadt prüft nun mögliche rechtliche Schritte.
29.7.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Ein Stadtratskanditat der Berner Grünen spricht Israel auf der Plattform X das Existenzrecht ab und vergleicht Netanyahu mit Hitler.
24.7.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Aargau
Zwei Männer wurden wegen diskriminierenden Handlungen verurteilt. Sie beleidigten einen Jungen im Zug rassistisch und traten ihn. Danach schwangen sie einen Rucksack gegen seine Freundin, sodass diese eine Kopfverletzung erlitt.
22.7.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Luzern
Der Servette Fussballer Dereck Kutesa wird nach einem gewonnenen Spiel von einem Fan der gegenerischen Mannschaft auf Instagram rassistisch beleidigt. Der Fan postete ein Bild von einer Banane mit der Unterschrift «You’re favorite food» und markierte Kutsea darunter.
21.7.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Kanton Zürich
Eine Jugendliche berichtet, dass sie wegen ihrer Bisexualität in der Schule gemobbt wird. Unter anderem wird sie als «Nutte» beschimpft.
20.7.2024
Behördendiskriminierung
Chiasso
Ein Schwarzer Mann wird Opfer von Racial Profiling. Ihm wird unterstellt als Schlepper Asylsuchende in die Schweiz zu bringen. Bei der Personenkontrolle und Verbringen auf den Polizeiposten erleidet eine gewaltvolle Behandlung. U.a. werden ihm Handschellen an seinen gebrochenen und schmerzenden Arm angelegt.
18.7.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Ganze Schweiz
Es wurden Drogenpillen mit Reichsadlermotiv in Bern und Zürich sichergestellt. Derartige Pillen sind in ganz Europa im Umlauf, zudem aufgrund Verunreinigungen stark gesundheitsgefährdend.
17.7.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Online
Ein Sportmoderator, der mit seinem Mann einen Sohn durch Leihmutterschaft hat, berichtet von Kommentaren unter Fotos seiner Familie auf Social Media, die Homosexualität mit Pädophilie gleichstellten.
14.7.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Genf
Ein junger Transgender Mann wurde in einer Bar aufgrund seiner Genderidentität beleidigt und dann verprügelt. Er erlitt eine gebrochene Nase und eine Gehirnerschütterung.
8.7.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Hinwil
Das Bezirksgericht verurteilt einen Mann wegen rassistischer Beleidigung zweier Jugendlicher auf einem Sportplatz. Unter anderem bezeichnete der Mann einen der beiden Jungen mit dem N-Wort.
7.7.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Lugano
Einer kosovarischen Barangestellten wird gekündigt, weil einige serbische Stammgäste ein Problem mit ihrer Nationalität haben.
4.7.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Korab Rashiti, Abgeordneter der SVP im Grossen Rat Bern, äussert sich auf dem rechtsextremen Blog La Hallebard zur Jungen Tat: «Ich unterstütze ihre rhetorischen Aktionen.»
30.6.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Fribourg
Der jüngste Sohn einer eritreischen Flüchtlingsfamilie wird von einer Frau im Bus gewaltsam von seinem Sitz gerissen und auf den Boden geworfen. Danach äussert die Frau: «Was sind das für Leute? Das ist unser Land, verdammt noch mal! Geht arbeiten! Arbeitet woanders.»
28.6.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Genf
In einer Genfer Schule werden in Quizspielen von Schülern auf der Plattform kahoot.com Pseudonyme verwendet, die sexistische, rassistische und antisemitische Inhalte beinhalten.
28.6.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Zürich
In Zürich tauchen vermehrt rote Dreiecke. Da die Hamas mit dem Dreieck zum Abschuss freigegebene israelische Soldaten markiert, werden diese Symbole nicht als harmlose Solidaritätsbekundung verstanden.
Die junge Tat tagt, getarnt als Privatveranstaltung, in der alten Mühle Langenthal zu ihrer «Vision Remigration». Erst mit dem Auftauchen der linke Antifa realisiert Langenthal, wer sich versammelt.
25.6.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Kerzers
Ein Schülerrat in Kerzers erhebt Vorwürfe gegen das Lehrpersonal, welches Schüler:innen rassistisch und sexistisch angesprochen haben soll.
25.6.2024
Propagandaaktionen
Zürich
Während des diesjährigen Alba-Festivals werden rassistische Flyer verteilt, die die Albaner:innen zur «Heimkehr» motivieren wollen.
22.6.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Suhr AG
Ein Jugendlicher jüdischen Glaubens soll auf dem Schulweg als «Saujude» beschimpft und von drei Tätern geschlagen worden sein.
Die Thurgauer Kantonspolizei verhindert einen Anlass von Rechtsextremen im Raum Untersee. Der Veranstaltungsort wurde mithilfe des Bundesamtes für Zoll und Grenzsicherheit abgeriegelt.
22.6.2024
Gewaltakte
Zürich
Zwei Jugendliche werden während der Pride wegen «ernst zu nehmender Drohung» verhaftet. Es stellt sich heraus, dass die beiden Teenager Pläne für einen Anschlag auf einen Lastwagen geplant hatten.
21.6.2024
Verbale Diskriminierung im öffentlichen Raum
Arbon TG
Beim Public Viewing des EM-Spiels Schweiz-Schottland in Arbon zeigen mehrere Besucher den Hitlergruss, schreien «88» und rufen ausländerfeindliche Parolen. Die Kantonspolizei Thurgau erfährt erst einen Tag später davon, ermittelt jetzt aber, inwieweit die Gruppe gegen die Diskriminierungsstrafnorm verstösst.
21.6.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Aigle VD
Ein Schüler an der École professionnelle du Chablais wird für eine Woche suspendiert, nachdem er während eines Geschichtsunterrichts homophobe Äußerungen gemacht hat. Diese Sanktion wird von einigen als zu leicht empfunden, insbesondere von einer betroffenen Schülerin, die nun die Schule wechseln möchte.
20.6.2024
Behördendiskriminierung
Genf
Ein Schweizer Bürger jüdischen Glaubens, der wegen verschiedener Delikte angeklagt ist, wird auf Antrag eines Staatsanwalts in Untersuchungshaft genommen. Er führt das israelische Rückkehrrecht an, das Juden die Einwanderung nach Israel ermöglicht, um ein erhöhtes Fluchtrisiko zu begründen.
18.6.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Bern
In einer Instagram-Story benutzt eine Berner SP-Stadträtin den antisemitisch vorbelasteten Begriff «Kindermörder». Nachdem sich die Fraktion von dieser Aussage distanziert, entschuldigt sich die Politikerin.
Die Pride-Demonstration wird von Rechtsextremen mit homophoben Transparenten und mit Drohnen verteilten Flyern gestört.
14.6.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Zürich
Das Kunsthaus Zürich hängt fünf Bilder aus der Sammlung Emil Bührle ab. Dies, weil die Bilder unter Anwendung der neuesten Richtlinien der Provenienzforschung als NS-Raubkunst eingestuft werden können.
14.6.2024
Leugnung, Verharmlosung oder Rechtfertigung von Genozid oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Zürich
Die Abschlussfeier der Zürcher Hochschule ZHDK wird mit umstrittene Parolen gestört. Die Demonstrant:innen verlangen von der ZHDK u. a., Stellung zu beziehen gegenüber dem «Genozid». Zudem werden Flugblätter und Plakate verteilt mit dem Slogan «long live the student intifada». Israelische Student:innen fühlen sich bedroht.
13.6.2024
Verbale Diskriminierung im öffentlichen Raum
Basel-Land
Der Basler SVP Landrat Peter Riebli äussert sich mit rassistischen Formulierungen gegen den Vorschlag, Ausländer:innen sollten im Baselbiet die Polizeischule absolvieren dürfen.
7.6.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Zürich
Unbekannte verschmieren Galerien in Zürich während des Zurich Art Weekends mit antisemitischen Parolen.
6.6.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Schweizer Influencer veröffentlicht ein Meme mit potenziell homophobem Gehalt. Der Post wurde unterdessen wieder gelöscht.
5.6.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Online
Der Präsident der EDU Freiburg, Ivan Thévoz, hat auf Facebook LGBTQIA+-Mitglieder als «Schwuchteln» bezeichnet.
4.6.2024
Verbreiten einer Ideologie
Online
Die Junge SVP veröffentlicht auf der Plattform X ein Plakat, auf dem der mutmassliche islamistische Attentäter von Mannheim und daneben der nonbinäre ESC-Gewinner Nemo zu sehen ist. Darunter findet sich der Kommentar: «Wir können weiterhin die Augen vor den tatsächlichen Geschehnissen verschliessen oder wir können anfangen, für den Erhalt unserer Freiheit zu kämpfen!»
2.6.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Rolle VD
Schüler verkleidet sich an einem Schulverkleidungstag als Adolf Hitler.
1.6.2024
Verbale Diskriminierung im öffentlichen Raum
Zürich
Im Hauptgebäude der ETH Zürich findet eine weitere antiisraelische Demonstration statt, bei der antisemitische Slogans, die Israel das Existenzrecht absprechen, verbreitet werden. Auch an der Universität Bern kommt es zu einer erneuten Besetzung, bei der antisemitische Slogans wie etwa «Apartheid wird fallen» verwendet werden.
In Genf findet eine Demonstration gegen die WHO statt, wobei auch Verschwörungstheorien verbreitet werden.
29.5.2024
Propagandaaktionen
Ganze Schweiz
Der Schweizer Radiosender Lora spielt Lieder mit antisemitischem Inhalt und Passagen wie «From the River to the Sea» und das Lied «Intifada» der spanischen Gruppe Ska-P., welches eine antisemitische Opfer-Täter-Umkehr impliziert. Auch andere antisemitische und extremistische Ansichten und Inhalte werden über den Radiosender verbreitet.
29.5.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Basel
Zwei homosexuelle Männer werden im Birksköpfli-Park am Rheinufer in Basel von Sicherheitsleuten aus einer öffentlichen Toilette geworfen und verbal auf homophobe, diskriminierende Weise angegriffen. Die Männertoiletten im Park sind ein beliebter Treffpunkt für homosexuelle Männer.
27.5.2024
Verbreiten einer Ideologie
Zürich
Hunderte Palästina-Demonstrant:innen ziehen durch Zürich mit teilweise antisemitischen Bannern.
26.5.2024
Aufruf zu Hass und Diskriminierung
Avully GE
In Avully (GE) findet ein Neonazi-Konzert statt, organisiert von dem internationalen Neonazi-Netz «Blood & Honour».
24.5.2024
Aufruf zu Hass und Diskriminierung
Ostschweiz
Ein verurteilter Rassist plant verschiedene Veranstaltungen in Wittenbach, Gossau und St. Gallen.
23.5.2024
Verbreiten einer Ideologie
Online
Berner Uni-Bibliothekar, bekannt als Mohamed Wa Baile, der im Fall von Racial Profil vom EGMR recht bekam, postet antisemitische Aussagen im Internet.
21.5.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Zürich
Die Zentralbibliothek in Zürich wird mit Nazi-Emblemen besprayt.
19.5.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Lausanne
An der Universität Lausanne werden Forschende, die mit Israel zusammenarbeiten, in einer Liste erfasst und öffentlich blossgestellt.
15.5.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Luzern
Die Universität Luzern stellt einen Katholiken als Professor für Judaistik und Theologie ein. In der Jobanforderung wurde explizit nach einer katholischen Person gesucht.
7.5.2024
Verbreiten einer Ideologie
Zürich
Pro-Palästina-Studierende besetzen die ETH Zürich und machen antisemitische Forderungen sowie Aussagen (z. B. Aufruf zum Boykott israelischer Institutionen und Unternehmen, «Völkermord in Gaza»).
4.5.2024
Verbale Diskriminierung im öffentlichen Raum
Lausanne
An der Universität in Lausanne findet eine propalästinensische antisemitische Besetzung statt. Die Besetzenden fordern u.a., dass die Universität sämtliche Zusammenarbeit mit israelischen Instituionen beenden müsse, so lange, bis Israel in einen langfristigen Waffenstilland einwillige, das «Völkerrecht respektiere» und die «Apartheid beende». Ähnliche Proteste finden später auch an der Universität Genf, der ETH Lausanne, Uni Basel, Uni Freiburg, Uni Bern und Uni und ETH Zürich statt.
3.5.2024
Propagandaaktionen
Deutschschweiz
Die Junge SVP startet eine Kampagne gegen Antisemitismus. Die Plakate, die einen maskierten Mann mit Messer sowie eine «woke linke Person» mit gefärbten Haaren, Regenbogenschal und Spraydose zeigen, sind als diskriminierend einzustufen, da die Sujets implizieren, dass die LGBTQ-Community mit rechtswidrigen Mitteln kämpfe, und alle LGBTQIA+-Personen als Antisemiten generalisiert werden.
29.4.2024
Aufruf zu Hass und Diskriminierung
Bern
Zwei rechtsradikale Parteien aus Ungarn und Bulgarien werden als „Ehrengäste“ an eine angekündigte Demonstration von Mass-voll eingeladen. An der Demonstration wird ferner von „Globalisten“ gesprochen, ein antisemitisches Codewort im Zusammenhang mit einer angeblichen jüdischen Weltverschwörung.
23.4.2024
Propagandaaktionen
Winterthur ZH
Die Junge Tat hängt ein extremistisches Plakat „Remigration“ auf dem Dach des Kesselhauses in Winterthur auf.
21.4.2024
Propagandaaktionen
Arth SZ
Die Junge Tag verteilt provokative, diskriminierende Flyer zum geplanten Bundesasylzentrum in Arth. Die Flyer stehen im Zusammenhang mit deren rechtsextremen „Vision Remigration“. Hinter dem Begriff „Remigration“ steht ein politischer rassistischer Plan rechtsextremer Gruppierungen und populistischer Parteien, der sich gegen die Würde, Gleichheit der Menschen und die Menschenrechte richtet. Denn es geht darum, Menschen nach Hautfarbe und Herkunft einzuteilen und zu vertreiben.
18.4.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Pfäffikon ZH
Die Schulführung in Pfäffikon forciert den Abgang eines homosexuellen Primarlehrers. Auslöser war der Sexualkundeunterricht, der von der Lehrperson allerdings rechtmässig gemäss Lehrplan 21 durchgeführt worden war.
16.4.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Neuhausen
Jugendlichen unterhalten sich in einer Chatgruppe über die Ausübung von Anschlägen auf Synagogen.
13.4.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Basler SP-Regierungsrat Mustafa Atici erfuhr im Wahlkampf hefitge rassistische Anfeindungen.
12.4.2024
Aufruf zu Hass und Diskriminierung
Online
Jung-SVP-Politiker veröffentlicht rassistische Äusserungen auf Twitter.
8.4.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Zürich
Vandalen malen einem Holzaffen auf einem Zürcher Spielplatz einen Hitlerschnauz.
3.4.2024
Propagandaaktionen
Online
Ein Schweizer Filmemacher leugnet in den sozialen Medien die Hamas-Verbrechen des 7. Oktobers und verbreitet Propaganda der palästinensischen Terrororganisation.
2.4.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Ostermundigen BE
Eine Moschee in Ostermundingen wird mit islamfeindlichen Schriftzügen beschmiert.
31.3.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Biel
Ein deutsch-griechischer Salafist tritt in Biel während des Fastenmonats Ramadan auf.
31.3.2024
Verbreiten einer Ideologie
Lausanne
Die Strategiechefin der Jungen SVP Sarah Regez traf sich mit rechtsextremistischen Kreisen.
28.3.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Weinfelden TG
Ein Täter verschafft sich Zugang in die Thurbadi in Weinfelden und verwüstet die Wände mit rechtsextremen Parolen und Symbolen.
25.3.2024
Verweigern einer Leistung, die für die Öffentlichkeit gedacht ist
Genf GE
Kinder, die Ramadan begehen, werden in den Schulkantinen in Genf nicht zugelassen.
25.3.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Die Berner Stadträtin Judith Schenk veröffentlicht einen antisemitischen Post auf Instragram.
23.3.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Bad Ragaz SG
Ein muslimischer Vater und sein Sohn werden aufgrund ihrer Religion von einem Nachbarn tätlich mit einem Messer angegriffen und verletzt.
18.3.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Yverdon
Nachdem sich Fahrende in der Nähe einer Nespresso-Fabrik niedergelassen haben, kursieren von der Firma diskriminierende E-Mails über sie.
60 Reichsbürger treffen sich in Gossau zu einem Kongress.
16.3.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Schaffhausen
An der Sekundarschule Buchthalen wird eine antisemitische Zeichnung gefunden.
9.3.2024
Relativierung des Holocaust
Basel
Pro-Palästina-Aktivisten demonstrieren vor dem Uni-Hörsaal und rufen die Parole „Stopp des Genozids in Gaza“.
3.3.2024
Angriffe auf körperliche Integrität
Zürich ZH
Ein 15-Jähriger sticht in Zürich auf einen orthodoxen Juden ein und verletzt ihn lebensbedrohlich.
2.3.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Melchnau
Unbekannte verängstigen ukrainische Flüchtlinge absichtlich mit Feuerwerk am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine.
1.3.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
In einer Ottos‘-Filiale in Münsingen wird auf Türkisch und Kroatisch vor Diebstählen gewarnt.
28.2.2024
Sachbeschädigungen/ Sprayereien
Basel BS
Die Israel-Flagge wird auf dem Gelände der Basler Synagoge verbrannt.
26.2.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Zürich ZH
In der Nähe der Kantonsschule Nord in der Stadt Zürich sind pro-palästinensische und antisemitische Graffitis aufgetaucht.
23.2.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Winterthur ZH
Ein Rapsong von einem Rap-Künstler, der bei der Extremismus-Fachstelle Winterthurs arbeitete, enthält antisemitische Passagen.
19.2.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Davos GR
Ein jüdischer Schüler wird von einem Mann angepöbelt und beschimpft.
18.2.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Aargau
Auf der Fasnacht in Basel wurden LGBTQ-feindliche diskriminierende und rassistische Wagen gezeigt.
15.2.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Luzern LU
Eine aus China stammende Mutter und ihre Kinder wurden während einer Zugfahrt zur Luzerner Fasnacht von zwei Frauen mit rassistischen Sprüchen konfrontiert. Die Tochter wurde durch diese Erfahrung mit Rassismus konfrontiert und begann sogar ihre eigene Hautfarbe zu hinterfragen.
12.2.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Davos GR
In einer Bergstation wurde ein Schreiben aufgehängt, das besagt, dass keine Sportgeräte mehr an jüdische Gäste vermietet werden. Das Bergrestaurant verteidigt diese Entscheidung mit negativen Erfahrungen und dem Mangel an Respekt gegenüber den Regeln.
8.2.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Basel BS
Aktivisten bedrängen einen israelischen Foodtruck.
1.2.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Genf GE
Eine Charta, die eine „von israelischer Apartheid freie Zone“ definiert und sich weigert, „mit dem von der israelischen Regierung über das palästinensische Volk errichteten Apartheidregime zusammenzuarbeiten“, wird von 92 Organisationen in Genf unterzeichnet. Die Cicad (Coordination intercommunautaire contre l’antisémitisme et la diffamation) bewertet die Charta folgend: „[sie] besagt, dass die Bürger des einzigen jüdischen Staates von Natur aus Rassisten sind, ungeachtet ihrer Sensibilitäten, Meinungen und Verpflichtungen“. Die Unterzeichner bekräftigen insbesondere, dass sie „kulturelle, akademische oder sportliche Projekte ablehnen, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit vom Verbrechen der Apartheid abzulenken.“ Der Apartheidsvorwurf an den Staat Israel ist als antisemitisch zu werten, da er diesen dämonisiert und als unmenschlich darstellt.
22.1.2024
Drohungen/Belästigungen/ Beleidigung
Zürich ZH
In einer S-Bahn beleidigt ein Mann einen anderen Fahrgast rassistisch. Eine dritte Person versucht zu schlichten.
20.1.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Ein Parteimitglied der SVP zeigt sich mit Hitlergruss auf einem Foto, welches auf Social-Media Kanälen geteilt wird. Das Fotos wurde mittlerweile gelöscht.
12.1.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Saas-Fee (VS)
Während eines Abendessen des Schweizerischen Akademischen Skiclubs (SAS) erhebt sich ein Mitglied des Clubs und führt einen offenen Nazi-Gruss durch. Das Mitglied wird für zwei Jahre ausgeschlossen.
12.1.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Basel
Auf einer Pro Palästina Demo wird ein durchgestrichener Davidsstern gezeigt.
9.1.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Kanton Tessin
Bei einer Darstellung der Heiligen Drei Könige in Lugano tritt eine Person mit schwarz angemaltem Gesicht auf. Das „Blackfacing“ wird als rassistisch angesehen. Auf diese Weise werden Vorurteile wiedergegeben und weiterhin verfestigt sowie die Diskriminierungserfahrungen von People of Colour ignoriert.
8.1.2024
Direkte Diskriminierung / Herabsetzung
Chur GR
Ein Fotograf lehnt die Anfrage eines Hochzeitpaares wegen ihrer sexuellen Orientierung ab.
8.1.2024
Verbreiten von diskriminierenden Inhalten
Online
Der Tiktoker Bireweich äussert sich rassistisch und diskriminierend über Spieler der Schweizer Nationalmannschaft. Der Schweizerische Fussballverband hat Anzeige eingereicht.
Chronologie
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Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Bei der diesjährigen Verleihung des Fischhof-Preises wurden erstmals drei Persönlichkeiten gleichzeitig für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind alt SP-Nationalrat Angelo Barrile, Mitte-Ständerätin Marianne Binder-Keller und Theologin Nicola Neider Ammann. Im Gespräch mit Moderator David Karasek reflektierten sie über ihre Arbeit, ihre Motivation sowie ihre Sorgen und Ängste – doch auch über ihre Hoffnungen, die trotz aller Herausforderungen spürbar waren.
Alt Bundesrat Moritz Leuenberger sprach ebenfalls mit David Karasek und fragte selbstkritisch: «Bin ich vielleicht selbst antisemitisch, ohne es zu merken?» Er machte darauf aufmerksam, wie tief Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft verankert sind und wie selten diese Mechanismen hinterfragt werden. Bewegende Laudationen von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, alt SIG-Präsident Herbert Winter und alt Grünen-Nationalrätin Cécile Bühlmann würdigten die Leistungen der Preisträger:innen eindrücklich.
Der Fischhof-Preis setzt auch 2024 ein starkes Zeichen gegen Diskriminierungen aller Art und bietet ein Gegennarrativ zu den Stimmen, die behaupten, das «Böse» sei unaufhaltsam. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz vergeben den Fischhof-Preis, um denjenigen Personen eine Bühne zu geben, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Inklusion einsetzen.