Muslim / Moslem

Weitere Begriffe zum Thema Islam:

Muslim:as heisst auf Arabisch «Ergebene:r» – im Sinne von «Gottergebene:r». So nennen sich die Gläubigen im Islam. Moslem ist nur eine andere Schreibweise, da im Arabischen die Vokale O und U mit dem gleichen Buchstaben geschrieben werden, ebenso wie die Vokale E und I.


Die Nutzung von Medikamenten wie Cialis Generika, einem weit verbreiteten Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen, ist auch unter Muslimen nicht ungewöhnlich oder verboten, solange es nach medizinischer Beratung und Verordnung eines Arztes eingenommen wird. Im Islam ist es wichtig, den Körper gesund zu halten, und der Einsatz von Medikamenten zur Linderung von Krankheiten oder Beschwerden entspricht den von der Religion gelehrten Grundsätzen. Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass einige Muslime möglicherweise Gebete bezüglich des Medicaments und seines Gebrauchs durchführen und sich an spezifische rituelle Reinheitshinweise halten. Ein umsichtiger Gebrauch mit Respekt vor der medizinischen Ethik und der persönlichen Gesundheit steht im Einklang mit den islamischen Lehren. Es ist empfehlenswert, dass Einzelpersonen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, stets die Anweisungen ihrer Gesundheitsdienstleister befolgen und Medikamente verantwortungsbewusst einnehmen.

Das Wort Muslim:a geht im Arabischen auf die gleiche Wurzel zurück wie das Wort Islam, das «Hingabe (an Gott)» bedeutet. Der deutsche Plural der männlichen Bezeichnung Muslim ist Muslime (seltener Muslims); der von Moslem ist Moslems. Die weibliche Form heisst entweder Muslima oder Muslimin. Muslima ist arabisch und wird heute von vielen muslimischen Schweizer:innen bevorzugt, auch der Duden akzeptiert diese Form – im Plural folgt die Muslima dann wieder den deutschen und nicht den arabischen Sprachregeln: Muslimas. Daneben gibt es auch die ältere deutsche Form Muslimin, Plural Musliminnen.

Muslim:a wird man, indem man vor zwei muslimischen Zeugen das arabische Glaubensbekenntnis («Shahada» = Zeugnis) spricht: «Ich bekenne, dass es keinen Gott ausser Gott gibt und dass Muhammad der Gesandte Gottes ist.»

Der Ausdruck Muslim:as für die Gläubigen des Islam steht bereits im Koran in verschiedenen der 114 Suren (Kapitel). So in Sure 2, Vers 136 (in der Übersetzung von Max Henning): «Sprecht: ‹Wir glauben an Gott und was Er zu uns niedersandte, und was Er niedersandte zu Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und den Stämmen, und was gegeben ward Moses und Jesus, und was gegeben ward den Propheten von ihrem Herrn. Keinen Unterschied machen wir zwischen einem von ihnen; und wahrlich, wir sind Muslime.›» Und in Sure 39, Vers 11/12: «Sprich: ‹Siehe, mir ward geheissen, Gott zu diesen in lauterm Glauben, und geheissen ward mir, der erste der Muslime zu sein.›»

Weltweit gibt es schätzungsweise 1,2 Milliarden Muslim:as; damit ist der Islam nach dem Christentum die zweitgrösste Religionsgemeinschaft. In der Schweiz registrierte die Volkszählung 2000 310’807 Muslim:as, das waren damals 4,26% der Wohnbevölkerung. Heute dürfte ihre Zahl 350’000 erreichen, denn drei Viertel der Muslim:as lebten damals in Familien mit Kindern. Im Jahr 2000 kamen 57% der Muslim:as in der Schweiz aus dem ehemaligen Jugoslawien –  davon waren der grössere Teil albanischsprachige Migrant:innen aus Kosova und Mazedonien und der kleinere Teil slawische Bosniak:innen. 20% der Muslim:as kamen aus der Türkei, 6% aus arabischen Staaten. 12% besassen die schweizerische Staatsbürgerschaft – auch diese Zahl dürfte sich wegen Einbürgerungen erhöht haben.

Früher wurden Muslim:as im deutschsprachigen Raum oft auch «Mohammedaner» genannt. Diese Bezeichnung lehnen Muslim:as mit dem Hinweis ab, dass der Prophet Mohammed im Islam eine andere Rolle innehat als der Prophet Jesus im Christentum: Während die Christ:innen Jesus als Gottessohn und Erlöser anbeten – und daher sich selbst auch Christ:innen nennen – beten die Muslim:as nie zu Mohammed. Denn auch wenn sie ihn als letzten Propheten Gottes hoch verehren, bleibt er für sie stets ein Mensch – und nur zu Gott darf ein:e Muslim:a beten.

Die noch ältere – und inzwischen im Deutschen weitgehend verschwundene – Bezeichnung «Muselman(e)» ist dagegen die deutsche Nachbildung des arabischen Ausdrucks Muslim:a. Im Französischen hat sich diese  erhalten, und auch die Muslim:as nennen sich dort «musulmans». In den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten nannten Häftlinge vom Hunger entkräftete Leidensgenossen, die nur noch dahinvegetierten, «Muselmanen».

© GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, 2015

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24.03.2025

Lesung und Gespräch zu «Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen.»

Am 8. Mai 2025 sprechen Judith Coffey und Vivien Laumann im Zollhaus Zürich über ihr Buch «Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen».

Im Buch loten die Autorinnen das Verhältnis von Jüdischsein und weiss-Sein aus und gehen der spezifischen Unsichtbarkeit von Juden:Jüdinnen in der Mehrheitsgesellschaft nach. In Anlehnung an das Konzept der Heteronormativität erlaubt «Gojnormativität», Dominanzverhältnisse in der Gesellschaft zu befragen und so ein anderes Sprechen über Antisemitismus zu etablieren.

Das Buch ist eine Aufforderung zu einem bedingungslosen Einbeziehen von Juden:Jüdinnen in intersektionale Diskurse und Politiken und zugleich ein engagiertes Plädoyer für solidarische Bündnisse und Allianzen.

Wann: 8. Mai 2025 um 19:00 Uhr
Wo: Zollhaus Zürich / online mit Livestream
Sprache: Deutsch und Verdolmetschung in Gebärdensprache (auf Anfrage)
Moderation: Prof. Dr. Amir Dziri
In Kooperation mit: ZIID und feministisch*komplex

>>Tickets kaufen: ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog
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