LGBTQIA+

Weitere Begriffe zum Thema Diskriminierung und Verfolgung von Minderheiten:

LGBTQIA+ ist ein aus dem englischen Sprachraum stammendes Akronym für Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Inter, Asexual/Aromantic, Queer oder Questioning. Das + steht symbolisch dafür, dass die Aufzählung nicht abgeschlossen ist und es noch weitere Begriffe gibt. Es kommt vor, dass das Akronym in gekürzter Version als LGBT, LGBTQ+ verwendet wird. Auch wird manchmal das + durch ein * ersetzt, beide Zeichen stehen als Platzhalter für weitere Begriffe.

Bestandteile der LGBTQIA+ Begriffe sind Geschlechteridentitäten sowie die sexuelle Orientierung. Als Geschlechteridentität wird die innere Gewissheit über die eigene Geschlechterzugehörigkeit bezeichnet. Die Geschlechtsidentität entscheidet, ob eine Person eine Frau oder ein Mann ist, sich beiden Geschlechtern zugehörig fühlt, fliessende, mehrere oder andere Geschlechter oder gar kein Geschlecht hat. Bei der sexuellen Orientierung steht die Anziehung zu einem Geschlecht im Fokus. Aber auch hier bestehen keine klaren Grenzen, denn es gibt Menschen, die sich zu einem, mehreren oder auch gar keinem Geschlecht hingezogen fühlen, sondern Menschen an sich als anziehend empfinden.

Weltweit erfährt die LGBTQIA+ Community Diskriminierungen. In zahlreichen Ländern drohen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität Gefängnisstrafen oder gar die Todesstrafe. In der Schweiz wurde im Jahr 2020 für eine Erweiterung der Diskriminierungs-Strafnorm gestimmt. Dadurch sind Diskriminierungen wegen der sexuellen Orientierung strafbar, wenn diese öffentlich und vorsätzlich erfolgen. Einen weiteren Schritt hin zur Gleichberechtigung erfuhr die LGBTQIA+ Community in der Schweiz durch die Initiative «Ehe für Alle» im Sommer 2021. Seit dem 1. Juli 2022 können gleichgeschlechtliche Paare heiraten oder ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln.

Trotz dieser Entwicklungen erfahren Mitglieder der LGBTQIA+ Community nach wie vor Diskriminierungen und werden von einigen nicht als gleichwertige Menschen angesehen. Für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung sowie Sichtbarkeit und Akzeptanz der LGBTQIA+ Community setzten sich in der Schweiz mehrere Organisationen ein, darunter die schweizerische Schwulenorganisation Pink Cross, die Lesbenorganisation Schweiz LOS und der Verein Transgender Network Switzerland (TGNS).

Siehe auch Artikel zu den Themen «Schwul», «Lesbisch», «Transgender».

© GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, 2022, unter Mitarbeit von Dr. phil. Darja Pisetzki, ehem. Projektmitarbeiterin der GRA.

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24.03.2025

Lesung und Gespräch zu «Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen.»

Am 8. Mai 2025 sprechen Judith Coffey und Vivien Laumann im Zollhaus Zürich über ihr Buch «Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen».

Im Buch loten die Autorinnen das Verhältnis von Jüdischsein und weiss-Sein aus und gehen der spezifischen Unsichtbarkeit von Juden:Jüdinnen in der Mehrheitsgesellschaft nach. In Anlehnung an das Konzept der Heteronormativität erlaubt «Gojnormativität», Dominanzverhältnisse in der Gesellschaft zu befragen und so ein anderes Sprechen über Antisemitismus zu etablieren.

Das Buch ist eine Aufforderung zu einem bedingungslosen Einbeziehen von Juden:Jüdinnen in intersektionale Diskurse und Politiken und zugleich ein engagiertes Plädoyer für solidarische Bündnisse und Allianzen.

Wann: 8. Mai 2025 um 19:00 Uhr
Wo: Zollhaus Zürich / online mit Livestream
Sprache: Deutsch und Verdolmetschung in Gebärdensprache (auf Anfrage)
Moderation: Prof. Dr. Amir Dziri
In Kooperation mit: ZIID und feministisch*komplex

>>Tickets kaufen: ZIID Zürcher Institut für interreligiösen Dialog
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