Bill Gates

Bill Gates, 1955 in Seattle (Washington) geboren, ist weltweit als einer der Gründer von Microsoft und Philanthrop bekannt. Aufgrund seines grossen Erfolgs mit Microsoft, seiner innovativen Denkweise und sozialen Engagements, wird er immer wieder mit verschiedenen Verschwörungsideologien, vor allem jedoch der sogenannten «New World Order» (Siehe Artikel: «Neue Weltordnung») in Verbindung gebracht.

Bereits in jungen Jahren entwickelte Bill Gates ein Interesse für Computer. Sein Interesse wurde so stark, dass er sein Studium an der Harvard University abbrach, um mit seinem Jugendfreud Paul Allen 1975 ein eigenes Unternehmen, zunächst unter dem Namen Micro-Soft später als Microsoft bekannt, zu Gründen. Die Software «Microsoft Windows» ist seit seiner Lancierung bis heute eines der erfolgreichsten und meistgenutzten Betriebssysteme für Computer weltweit.

Mit dem grossen Vermögen, dass Bill Gates und seine Frau erwirtschaftet haben, unterstützen sie mit der Bill & Melinda Gates Foundation unzählige wohltätige Projekte. Vor allem die Verbesserung des Gesundheitswesens im Globalen Süden und das Recht auf Internetzugang für alle ist ihnen ein grosses Anliegen.

Obwohl seine Familie nicht jüdisch ist, wird Bill Gates dennoch in zahlreichen Verschwörungserzählungen als «jüdisch» bezeichnet und erfährt dadurch ähnlich hasserfüllte Botschaften wie die Familie Rothschild (Siehe Artikel: «Rothschild») oder George Soros (Siehe Artikel: «George Soros»). So wird Bill Gates in einigen Verschwörungserzählungen gemeinsam mit der Familie Rothschild und George Soros für die Entstehung und Verbreitung des Corona-Virus verantwortlich gemacht, mit dem angeblichen Ziel einer «Neuen Weltordnung» (Siehe Artikel: “Neue Weltordnung”).

Da sich Bill Gates seit Jahren für Gesundheitsthemen einsetzt und freien Impfzugang für alle fordert, ist er besonders oft von aktuellen Verschwörungserzählung betroffen. Diese besagen, dass mit Hilfe der Impfungen angeblich Micro-Chips in den menschlichen Körper eingeschleust würden, anhand derer eine vollkommene Überwachung und Kontrolle ihrer Träger:innen ermöglicht werde. Damit soll die vermeintliche «Neue Weltordnung» (Siehe Artikel: «Neue Weltordnung») durchgesetzt werden können. Dass Bill Gates bzw. Microsoft Teil der ID2020 Alliance ist, wird dabei als Beweis für die mutmassliche Verschwörung gesehen.

Diese Verschwörungserzählung ist global verbreitet. Laut einer kürzlich weltweit durchgeführten Studie glauben 44% der Republikaner:innen und 19% der Demokrat:innen in den USA daran, dass Bill Gates in einen Plot involviert ist, die Impfungen gegen das Corona-Virus zu nutzen, um einen Micro-Chip in die Geimpften zu implantieren. In Australien glauben etwa 13% der dort lebenden Menschen, dass Bill Gates massgeblich daran beteiligt war das Virus zu erschaffen und anschliessend in die Welt hinauszusetzen. Auf etwa 20% der weltweiten Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen sind Schilder mit Slogans zu sehen, die sich direkt gegen Bill Gates richten. So werden in der letzten Zeit vermehrt Schilder mit dem Slogan «Gib Gates keine Chance!» an Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen beobachtet. Dieser Slogan ist an die Kampagne «Gib AIDS keine Chance!» im deutschsprachigen Raum zur Prävention von HIV-Erkrankungen angelehnt.

© GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, 2021, unter Mitarbeit von Dr. phil. Darja Pisetzki, ehem. Projektmitarbeiterin der GRA.

Weiterführende Literaturhinweise:

Elise Thomas and Albert Zhang: ID2020, Bill Gates and the Mark of the Beast: how Covid-19 catalyses existing online conspiracy movements, in: Australian Strategic Policy Institute (2020).

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20.11.2024

Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin

Bei der diesjährigen Verleihung des Fischhof-Preises wurden erstmals drei Persönlichkeiten gleichzeitig für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind alt SP-Nationalrat Angelo Barrile, Mitte-Ständerätin Marianne Binder-Keller und Theologin Nicola Neider Ammann. Im Gespräch mit Moderator David Karasek reflektierten sie über ihre Arbeit, ihre Motivation sowie ihre Sorgen und Ängste – doch auch über ihre Hoffnungen, die trotz aller Herausforderungen spürbar waren.  

Alt Bundesrat Moritz Leuenberger sprach ebenfalls mit David Karasek und fragte selbstkritisch: «Bin ich vielleicht selbst antisemitisch, ohne es zu merken?» Er machte darauf aufmerksam, wie tief Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft verankert sind und wie selten diese Mechanismen hinterfragt werden. Bewegende Laudationen von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, alt SIG-Präsident Herbert Winter und alt Grünen-Nationalrätin Cécile Bühlmann würdigten die Leistungen der Preisträger:innen eindrücklich. 

Der Fischhof-Preis setzt auch 2024 ein starkes Zeichen gegen Diskriminierungen aller Art und bietet ein Gegennarrativ zu den Stimmen, die behaupten, das «Böse» sei unaufhaltsam. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz vergeben den Fischhof-Preis, um denjenigen Personen eine Bühne zu geben, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Inklusion einsetzen.

Eine fotografische Rückschau finden Sie hier.

Foto: Alain Picard

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