Das Fitnesscenter Kleverfit in St. Gallen hat einen jungen Mann aufgrund seiner Herkunft abgewiesen, wie die Medien berichten. Der 28-Jährige habe sich mit seinem Bruder für das Pilates-Angebot des Clubs interessiert, worauf Kleverfit den beiden per Mail mitgeteilt habe: «Nach den Anschlägen in Paris und in Brüssel müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir nur Schweizer oder wenigstens angrenzende Deutsche, Österreicher, Italiener oder Franzosen aufnehmen können.»

«Wir sind nicht mal Muslime und hier bestens integriert», sagte der geschockte Geschichts- und Philosophiestudent gegenüber den Medien. Dass sich das Fitnesscenter mit diesen Bestimmungen strafbar machen könnte, wurde den Verantwortlichen dann wohl doch bewusst. Kleverfit sprach zuerst von einem Missverständnis. Später reichte das Fitnesscenter eine weitere Erklärung nach: Der Mail-Account der Firma sei möglicherweise gehackt worden und irgendjemand, allenfalls ein frustrierter Ex-Kunde, habe dann die geschäftsschädigende Nachricht verfasst. «Bei uns ist natürlich jeder wilkommen», hiess es.

05.4.2016
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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