Unbekannte haben in Kreuzlingen Handzettel in Briefkästen geworfen, auf denen der Holocaust geleugnet wird. Auf dem Flyer war zu lesen, dass die Schoah nur «ein von Juden erfundenes Märchen» sei, um vom «eigenen Mord an 9 Millionen Deutschen abzulenken». Weiter heisst es im anonymen Schreiben, es hätten in der Zeit des Nationalsozialismus «niemals Vergasungen stattgefunden». Zitiert werden dabei verschiedene Holocaust-Leugner wie zum Beispiel Fred A. Leuchter. «Der Holocaust ist eine mit Absicht erfundene Lüge, die von Zionisten in der Welt verbreitet wurde, um viele Milliarden Euro vom deutschen Volk zu erpressen», heisst es. «Eine Holocaust-Industrie, mit dessen Geld Israel aufgebaut wurde.» Das Schreiben berichtet weiter von einer «Weltverschwörung von Hochgrad-Freimaurern und deren Herrn Luzifer». Die Thurgauer Jungsozialisten haben sich in einem Schreiben gegen den Antisemitismus und jede Form rassistischer Hetze gestellt und wollten ursprünglich selber Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen. Da die Holocaust-Leugnung aber ein Offizialdelikt ist, müssen die Behörden solche Straftaten von Amtes wegen verfolgen. Bei der Kantonspolizei Thurgau hat man Kenntnis vom Schreiben. Ein Bürger habe dieses gemeldet, sagte Mediensprecher Mathias Graf gegenüber den Medien. Die Ermittlungen laufen.

01.12.2015
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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