Der Musiker David Klein behauptet in seinem Facebook-Auftritt “Muslime, die Nazis von heute!”. Er kommentiert damit einen Videoclip, der palästinensische Kinder und Jugendliche zeigt, die zwei orthodoxe Juden belästigen und bedrängen und mit Schnee bewerfen. Klein schreibt: “Was während dem Dritten Reich auf deutschen Strassen die Regel war, heute in Jerusalem! Aber die ‘Weltgemeinschaft’ soll diesem Abschaum nur immer weiter Geld in den Hintern blasen und dieses verkommene Pack allerorts recht fleissig ‘integrieren’, damit sie weltweit ihren Judenhass praktizieren können.” Knapp drei Wochen später greifen Medien diesen Eintrag auf, nachdem Klein gegen den Komiker Massismo Rocchi eine Strafanzeige wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm eingereicht hatte, weil dieser in einem Fernsehgespräch behauptet hatte, “der Jude” wolle immer etwas verdienen und mache Humor um zeigen, dass er Jude sei und “nahe bei Gott”. Seinen Facebook-Eintrag hält Klein für “nicht hetzerisch”. Es gebe im Koran Passagen, die zum Mord an Juden aufrufen würden. Die Staatsanwaltschaft eröffnet eine Strafuntersuchung wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm. Das Basler Strafgericht hat Klein im August 2015 wegen Verletzung der Rassismus-Strafnorm zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig: Klein hat es an die nächste Instanz weitergezogen.

4.1.2014
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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