Die Volksschule Heerbrugg verweigert zwei somalischen Mädchen den Unterricht, da diese ein Kopftuch trügen. Ein solches Verbot sei in der Schulordnung festgeschrieben und folge einer Empfehlung des Bildungsdepartements. Diese wird geleitet von Stefan Kölliker (SVP). Die Frage ist juristisch noch ungeklärt. Vor zwei Jahren verwehrte eine Thurgauer Schulgemeinde zwei albanischen Mädchen den Zugang zum Unterricht. in der Zwischenzeit hat das Verwaltungsgericht dieses Kopftuch-Verbot aufgehoben, da dafür keine genügende rechtliche Grundlage vorhanden sei. Das Schweizer Fernsehen SF berichtet als erstes Medium über das Heerbrugger Verbot. Auf der Homepage deaktiviert SF später die Kommentarfunktion. In den bereits aufgeschalteten Kommentaren finden sich hetzerische Ausfälle bis hin zu: “Diese Menschen sollen endlich raus aus unserem Land – da können sie ihre Kopftücher problemlos tragen und müssen sich nicht anpassen.” Die SRF-Ausstrahlung führt zu mehreren Reaktionen. Christian Amsler, Präsident der Erziehungsdirektorenkonferenz der Deutschschweiz, erklärt: “Eine Kopfbedeckung, zum Beispiel eine Kippa oder ein Kopftuch, stört den Unterricht nicht. Es gibt deshalb keinen Grund, diese zu verbieten.” Auch Beat Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbandes, kritisiert die Heerbrugger Schulbehörden: Ein Schulausschluss sei kontraproduktiv für die Integration.

6.6.2013
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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