Ein Mann schwarzer Hautfarbe betritt gegen 17 Uhr die Parkanlage “Platzspitz” hinter dem Landesmuseum. Als er an einer Gruppe von vier jungen Männern vorbeigeht, wird er von einem dieser Passanten als “Scheissdealer” beschimpft, ebenso als “Aff” und “Bananenpflücker” und “grossgezogener Schiss”, weiter wird ihm geheissen “verpiss dich du Neger”. Der Beschimpfte geht auf die Gruppe zu, der Beschimpfer schreit ihm entgegen, “Drecknigger”, “White power” und “Sieg heil”, ebenso hebt er den Arm zum Hitlergruss. Weiter ruft er dem Beschimpften zu, er solle nur herkommen, “einer gegen einer” und “er schlitze ihn auf”. Der Beschimpfer zieht ein Messer und geht – zusammen mit einem Kollegen – auf das Opfer zu. Dieser ergreift die Flucht. Parkbesucher alarmieren die Polizei. Diese verhaftet den Angreifer, einen 24jährigen Rechtsextremisten aus der Stadt Zürich, samt seinen Begleitern. Noch in Anwesenheit der Beamten schreit er rassistische Beschimpfungen. Die Zürcher Stadtpolizei publiziert keine Medienmitteilung über diesen gravierenden rassistischen Vorfall. Publik wird er erst durch die NZZ, die Ende Oktober 2014 über die Gerichtsverhandlung berichtet. Das Einzelgericht Zürich verurteilt den 24jährigen Täter – auch wegen einer späteren massiven Drohung gegen einen Polizisten – wegen Rassendiskriminierung und Drohung zu zwölf Monaten Gefängnis, aufgeschoben zugunsten einer ambulaten Behandlung.

16.5.2013
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Wurden Sie Zeug:innen eines rassistischen oder antisemitischen Vorfalls oder wurden Sie selbst rassistisch oder antisemitisch beleidigt oder angegriffen?

Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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