Die “Europäische Aktion” EA des Schweizer Holocaust-Leugner organisiert ein “Europa-Fest”, angekündigt sind Redner aus mehreren europäischen Ländern. Zuerst wollen sich die Rechtsextremisten in Einsiedeln versammeln, doch als der Wirt vom rechtsextremen Charakter der Veranstaltung erfährt, tritt er vom Vertrag zurück. Die Rechtsextremen dringen trotzdem in den Saal, wo sie ihre Tagung vorerst durchführen. Die Kantonspolizei umstellt das Gebäude, die Rechtsextremisten brechen ihren Anlass ab. Die Kantonspolizei schreibt später, sie habe das Treffen der rechtsextremen Szene “unterbunden”. Die Darstellung ist unvollständig. Die Rechtsextremen versammeln sich kurze Zeit später ein paar Kilometer entfernt beim Schlachtdenkmal Morgarten im Kanton Zug. Dort hält Bernhard Schaub auch seine angekündigte programmatische Rede. Es ist ein Aufruf zur rechtsextremen Revolution in Europa. “Punktgenau” will der Antisemit den “Feind” orten können: “Die kleine messianische Chabad-Sekte in Newyork (sic!) und ihren Chef, den sogenannten Rabbi von Lubawitsch” – an dessen “Fäden” würden “weltweit die einflussreichen Politiker” hängen und auch die Medien. Schaub endet mit Möglichkeiten des “politischen Widerstandes”, von “Dienst nach Vorschrift” bis zum “Auslösen von Meutereien bei Polizei- und Truppenverbänden”. Der Auftritt in Einsiedeln und bei Morgarten ist erst der Anfang, denn der “Aufbau der Europäischen Aktion” sei, so Schaub, auch eine “Vorbereitung der Machtübernahme”.

10.9.2011
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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