Der SonntagsBlick veröffentlicht einen Text, überschrieben “Juden korrigieren SVP”, wonach nach einer Intervention des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes SIG die SVP in ihrem neuen Parteiprogramm einige kleine Änderungen vorgenommen habe, beispielsweise schreibt die Partei nicht mehr von der “Überfremdung der Schweiz”, sondern sie fordert “Zuwanderung stoppen”. Der Artikel wird auch im Internet veröffentlicht und erhält viele Kurzkommentare. Die Redaktion schaltet beispielsweise die Zuschrift einer “Meier Susi, Luzern”: “Es gibt wohl kein andere Glaubensgemeinschaft, die so viel Macht und Beziehungen besitzt wie das Judentum. Wer schafft es sonst, dass ganze Strassen gesperrt werden? Wer kann ganze Völker jahrelang verknechten und unterdrücken, ohne dass jemand etwas getraut zu sagen? Wer schreit bei jedem zweiten Satz nach der Geschichte? Die, die selber genug verbrochen haben. Aber eben es getraut sich ja keiner was zu sagen oder zu unternehmen.” Die antisemitische Zuschrift erhält umgehend Unterstützung. Ein “Edilson Klegues Montedo, Berlin” schreibt: “Sie bringen es genau auf den Punkt – ich hätte es nicht deutlicher formulieren können. Gegen alle Länder dieser Welt darf man kritisch gegenübertreten ohne, dass vehemente Wehklagen entgegentönen… ausser bei den Juden. Warum? Anscheinend gibt es Völker mit Sonderstatus.”

19.12.2010
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Ein Ausschnitt aus dem Flyer des Programms der Ringvorlesung. Darauf zu sehe ist das Logo der Universität Zürich sowie der Titel der Ringvorlesung: Antisemitismus.
05.09.2024

Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien

Wann: Jeweils montags zwischen 18.15 bis 19.45 Uhr
Daten: 23.09./14.10./28.10/04.11/18.11./2.12./16.12.
Ort: Universität Zürich, Rämistrasse 71, Raum: KOH-B-10

Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Begriff des Antisemitismus in öffentlichen Debatten wieder hörbar Eingang gefunden. Doch wird nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis und seine Folgen über Antisemitismus diskutiert. Jüdische Menschen in der ganzen Welt sind seit dem Herbst 2023 vermehrt antisemitischen Anfeindungen in allen Formen ausgesetzt. Während Jüdinnen und Juden auf diese Weise unmittelbar von Antisemitismus betroffen sind, werden andere im öffentlichen Diskurs wiederum als antisemitisch bezeichnet, wenn sie beispielsweise eine «israelkritische» Stellung zur Lage in Nahost beziehen.

Antisemitismus ist kein neues Phänomen. Der Hass gegen jüdische Menschen blickt auf eine lange (Leidens-)Geschichte zurück, die nun wieder aktuell geworden ist. Die Ringvorlesung analysiert Begriff, Geschichte und Ausdrucksformen des Antisemitismus und lässt Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft zu Wort kommen, die historische Hintergründe, psychologische und rechtliche Dimensionen, ideologische und politische Erscheinungen sowie persönliche Erfahrungen vorstellen.

Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Gamaraal Foundation veranstaltet (www.last-swiss-holocaust-survivors.ch).

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen finden Sie im Veranstaltungsflyer.

 

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Ringvorlesung «Antisemitismus» der Sigi Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien
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